Full text: Das Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Deutschen Reiches und des Königreiches Sachsen.

28 I. Das Deutsche Reich. 
damit verschmolzenen Königl. Preuß. Staatsdruckerei) 
unterstellt, die vornehmlich mit der Ausführung von 
Druckarbeiten zu unmittelbaren Zwecken des Reichs und 
der Bundesstaaten betraut, aber auch ermächtigt ist, Ar- 
beiten von städtischen usw. Behörden und von Korpora- 
tionen sowie unter gewissen Voraussetzungen auch von 
Privatpersonen zu übernehmen. Zur Unterstützung des 
Direktors der Reichsdruckerei in Kunst= und technischen 
Fragen ist eine Sachverständigenkommission eingesetzt, 
deren Mitglieder vom Kaiser auf drei Jahre ernannt 
werden. Dem Reichs-Postamte sind außerdem unter- 
geordnet: die General-Postkasse, das Post-Zeitungsamt, 
das Post-Anweisungsamt, das Telegraphen-Versuchsamt, 
die Telegraphen-Apparatwerkstatt, die Postanstalten in 
den deutschen Schutzgebieten und die deutschen Post- 
anstalten im Auslande (Konstantinopel, Beirut, Schanghai, 
Amoy, Canton, Hankau, Futschau, sowie Tanger). 
In den einzelnen Bezirken wird das Post= und Tele- 
graphenwesen durch 41 Oberpostdirektionen verwaltet. 
Solche bestehen zu Aachen, Berlin, Braunschweig, Bremen, 
Breslau, Bromberg, Chemnitz, Danzig, Darmstadt, Dort- 
mund, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a. Al., 
Frankfurt a. O., Gumbinnen, Halle a. S., Hamburg, 
Hannover, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Koblenz, Köln, Königs- 
berg i. Pr., Köslin, Konstanz, Leipzig, Liegnitz, Akagde- 
burg, Metz, Alinden i. W., Münster i. W., Oldenburg, 
Oppeln, Posen, Potsdam, Schwerin i. Ml., Stettin, 
Straßburg i. E., Trier. Die Postanstalten, deren Zahl 
zurzeit 35211 beträgt, darunter 248 in den deutschen 
Schutzgebieten und im Auslande, zerfallen in Postämter 
I. bis III. Klasse und in Postagenturen. Die Zahl der 
Reichs-Telegraphenanstalten beträgt 32211. Selbstän- 
dige Telegraphenämter I. Klasse bestehen nur da, wo 
der Umfang der Geschäfte solche bedingen.? 
  
1 Trotzdem der Postverkehr in unseren Kolonien sich be- 
deutend entwickelt hat — in Südwestafrika sind z. B. im 
Jahre 1912 rund 7 Millionen Briefe, 160 000 Postanweisungen, 
100000 Pakete bearbeitet worden —, bedürfen doch (mit Aus- 
nahme von Deutsch-Neuguinea) alle Schutzgebiete Zuschüsse zur 
Post= und Telegraphenverwaltung, ungefähr 1—2 Miillionen 
jährlich zusammen. 
2 Von sämtlichen Postverwaltungen der Welt hatte im 
Jahre 1901 das Deutsche Reich die größten Einnahmen. Es
	        
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