$ 13. Verwaltungszwang. 219
auf, rechtskräftige verwaltungsgerichtliche Entscheidungen zu
vollstrecken.*
Die Eintreibung von Geldforderungen, die der Bürger gegen
den Staat oder eine andere öffentliche Korporation kraft öffent-
lichen Rechtes besitzt, erfolgt in der Regel in demselben Ver-
fahren, das für die Zwangsvollstreckung wegen privatrechtlicher
Forderungen gegen den Staat ausgebildet worden ist.*®
47 Preuß. Landesverwaltungs-Ges. von 1883, $ 60. Über Beschwerden
wegen unvollständiger Vollstreckung eines verwaltungsgerichtlichen Urteils
befindet in einzelnen Staaten das Verwaltungsgericht selbst. Bad. Verw.-
rechtspfl.Ges. von 1884, $45. Bayr. Ges. über Errichtung eines Verw.-
Ger.-H. von 1878, Art. 46 und dazu Reger- Dyroff, Bayr. Verw.-Ger.-
Ges., 4. Aufl., S. 534ff. v. Seydel, Bayer. Staatsrecht I S. 246.
48 Die Ausgestaltung dieses Verfahrens ist der Landesgesetzgebung
vorbehalten geblieben (EG. zur ZPO. $ 15 Ziff. 3). Stein, Justiz u. Ver-
waltung S. 69 ff. Die Zwangsvollstreckung findet in den meisten Staaten
nur nach vorgängiger Verständigung der Verwaltungsorgane und eventuell
unter deren Mitwirkung statt. Über Preußen: Oppenhoff, Die Gesetze
über die Ressortverhältnisse, 2. Aufl. 1904, S. 12. R. Falkmann, Die
Zwangsvollstreckung, 2. Aufl., I, 1899, S. 191ff. Entsch. d. Preuß. OVG.
Bd. 23, S. 369. — Bayr. Ausf.-Ges. zur ZPO v. 1879, Art.9. (v.Seydel,
Bayer. Staatsrecht II S. 348.) Württ. Ausf.-Ges. zur ZPD. v. 1879/99,
Art. 18. Meili, Schuldexekution und Konkurs gegen Gemeinden, 1880.
Osswald, Rechtsverhältnisse an öffentl. Sachen, 1909, S. 39. Zwangs-
vollstreckung gegen den Reichsfiskus. Beschluß des Oberlandesgerichts
Königsberg 11. November 1908 (Zeitschrift f. deutschen Zivilprozeß Bd. 39,
9. 529). Reichsgericht in Zivilsachen Bd, 54, 8.198. Nach franz. Recht
gibt es keine Zwangsvollstreckung gegen den Staat: L’Etat doit toujours
ötre r6put& „honnete homme“ (Thiers). Laferriödre, Trait6 de la juri-
dietion administrative, 2 &d. 1896, I p. 347.