Full text: Wörterbuch des Deutschen Staats- und Verwaltungsrechts. Zweiter Band. G bis N. (2)

  
Minister 
gegangen ist, erfordert für die Ausübung des Be- 
gnadigungsrechts die preuß. VuU # 49 Abs 2. 
In bezug auf gewisse Rechtsfolgen der Ver- 
urteilung — Entlassung aus dem bisherigen Amte 
und Unfähigkeit zur Wiederanstellung — schließen 
die Anwendung des landesherrlichen Begnadi- 
gungsrechts aus die sächs. VlU #150; die württ. 
Vu §205; das sachsen-meining. Grund G §# 106 
(nach diesem ist auch gnadenweise Gewährung 
einer Pension unstatthaft). Das bayer. G v. 
4. 6. 48 a 12 schließt eine Begnadigung des ver- 
urteilten Min im allgemeinen aus und läßt auch 
eine Rehabilitierung (nach vollzogener Strafe) 
nur mit Zustimmung des Landtages stattfinden. 
Literatur: a) Imallgemeinen: L. v. Stein, 
Verw Lehre, I 12, 1860, S 277 ff, 344 ff: Bluntschli, 
Lehre vom modernen Staat 2, 1876, 245 ff; J. Held 
im Staatslexikon" 10, 56 f f (Art. Minister, Ministerium); 
G. Jellinek, Entwicklung des Min in der konstitutionellen 
Monarchie, in Grünhuts 8 10, 1883, 304 ff, wieder ab- 
gedruckt in J.s Ausgew. Schriften u. Reden 2, 1911, 89 ff; 
Dersel be in den ausgew. Schriften u. Reden 2, 271 ffj 
Duprlez, Les minlstres dans les Drincipanx pays 
d’Europe et d'Améridues. 1892/93. 
b) In bezug auf Deutschland überhauvt: 
H. v. Schulze, Lehrb. d. deutschen Staatsrechts 1, 1881, 
# 121—123: Meyer---Anschütz f1 108, 184—186; 
Loening, Verw. Recht ### 10, 12—14. 
e) Füt einzelnc deutsche Staaten. Preußen: Rönne-. 
Zorn 1 1 18, 2 6 71—80; H. v. Schulze, Preuß. 
Staatsr.“ 1, 1888, 13 88 u. 90; 2, 1890, 4 278 ff; Born- 
hak: 1, 1911, #1#5 23 u. 24, 74 (SC 487 ff)0; 2, 1912, d## 133 
bis 135: Zorn, Die staatsrechtliche Stellung des preußischen 
Gesamt Min, 1892; Gueist, Die verfossungsmäßige Stel- 
lung des preuß. Gesamt Min und die rechtliche Stellung 
der Kal Ratskollegien, 1895; Knischewsky, Das 
preuß. Gesamt Min, 1902; Krause, Ist das preuß. Ge- 
samt Min einec kollegial eingerichtete oberste Staatebehörde, 
1902; Hintzc, Das preuß. Staats Min im 19. Jahrhundert 
(Festschrift zu Schmollers 70. Geburtstag, S 403 f#), 1908; 
Graßmann, Der Reichskanzler u. die preuß. Staats Min, 
Arch LeffKh 11, 309. — Bayern: Seydel StR 2, 
285—340. — Sachsen: Opitz, Staatsr. des Königreichs 
Sachsen 1, 1884, 225 ff; 2, 1887, 241 f; LC. Mayer, 
Staatsrecht des Königr. Sachsen, 1900, 5# 26 u. 29. — 
Württemberga: Bitzer, Regierung und Stände in 
Württemberg, 1882, 47 ff; v. Sarwcy, Staatsr. des 
Königr. Württemberg 2, 1883, 518 N9—92, 113 (auch #119 III); 
Göz, Staatsr. des Königr. Württemberg, 10908, Kl## 35, 
37, 42. — Baden: Das Großberz. Baden", 1912, 1 7383f 
(v. Jagemann); Wal z, Staateor. des Großherz. Baden, 
1909, 85 20—31; Ders., Tic rechtl. Stellung des Staats- 
Min im Großherz. Baden (Festgabe f. Laband 1, 283 ff), 
1008. — Hessen: Cosack, Staatsr. des Großh. Hessen, 
1894, JE 14 u. 25. — Cldenburg: Schücking, 
Staatsr. des Großherz. Oldenburg, 1911, 4#5 28—31. — 
Val. serner unter dem Stichworte für die einzelnen Staaten. 
4) Insbesondere über die Minister verant wort- 
lichkeit (außer den unter a# angeführten Werken): 
R. Mohl, Die Verantwortlichkeit der Min in den Ein- 
herrschaften mit Volksvertretung, 18371 Samuely, Das 
Prinzip der Min Verantwortlichkeit in der konstitutionellen 
Monarchie, 1869; Hauke, Die Lehre v. d. Min Verantwort- 
lichkeit, 1880; John in Holtzendorff RL 2, 776 ff; Thu- 
dichum in Annalen 1885, 637 ff; Pistorius, Die 
Staatsgerichtehöfe und die Min Verantwortlichkeit nach 
heutigem deutschem Staatsr., 1891; Rehm, Allgem. 
Staatslehre, 1899, 325 ff; v. Frisch, Die Verantwortlich- 
  
  
889 
keit der Min und höchsten Magistrate, 1901; Passow, 
Das Wesen der Min Verantwortlichkeit in Deutschland, 
1904; Marschall von Bieberstein, Vermtwort- 
lichkcit und Gegenzeichnung bei Anordnungen des obersten 
Kriegeherrn, 1011. Brie. 
B. Einzelne Ministerien 
Behördenorganisation 1 394; ferner unter den Slich- 
worten für die einzelnen Staaten. 
Reichsbehörden, Reichskanzler in Bd. III. 
Finanzministerium 1 787, Handelsministerium II 339, 
Justizministerium II 480, Kriegsministerium II 681, Mini- 
sterium der öffentlichen Arbeiten (Verkehrsministerium) 1 
670—673. 
Landwirtschaftsministerium, Unterrichtsministerium 
1 Ministerium des Innern. S 893. 
I. Ministerinm der Answärtigen Angelegenheiten 
* 1. Allgemeines. ## 2. Tie Entwicklung in Preußen. 
*4 3. Das Auswärtige Amt des Deutschen Reiches. 
* 4. Die übrigen deutschen Bundesstaaten. 
lAusw — Auswärtige Angelegenheiten.) 
&+ 1. Allgemeines. Der Verkehr mit den frem- 
den Mächten war in Deutschland zunächst Reichs- 
angelegenheit. Erst allmählich, namentlich seit 
dem 16. Jahrhundert, begannen die Landes- 
herren auch mit außerdeutschen Regierungen in 
unmittelbare Beziehungen zu treten. Nachdem 
der westfälische Friede den deutschen Reichsstän- 
den das Recht zugesprochen hatte, unter einander 
und mit auswärtigen Mächten Bündnisse und 
andere Verträge zu schließen, begannen auch die 
deutschen Landesherren, an deutschen und aus- 
ländischen Höfen Vertreter zu unterhalten. Die 
Leitung der auswärtigen Politik behielten sich die 
Fürsten vor, auch nachdem sie sich von der per- 
sönlichen Erledigung der anderen Regeschäfte 
mehr und mehr zurückgezogen hatten. Sie be- 
dienten sich dabei des Beistandes ihrer Räte, des 
„Geheimen Rates“, Kabinetts usw. Der mit der 
Bearbeitung betraute höhere Staatsbeamte führte 
in der Regel den Titel eines auswärtigen oder 
Kabinetts Nin. Als später an die Stelle der 
Geheimen Räte die Ministerien traten, wurden 
in allen größeren Staaten besondere Ministerien 
eaer Ministerial-Departements der Auswo er- 
richtet. 
#§#2. Tie Entwicklung in Preußen bis zur Be- 
gründung des Auswärtigen Amtes des Deutschen 
Reiches. Innerhalb des unter dem 13. 12. 1604 
bestellten Geheimen Rates bildeten sich während 
der Regierung König Friedrich Wilhelms I., ge- 
wissermaßen als selbständige Ausschüsse, drei Fach- 
ministerien: das Generaldirektorium, das Justiz- 
departement und das Kabinetts Min oder „De- 
partement der Auswärtigen Affären“ (vgl. Im- 
mediatbericht v. 26. 2. 1713, acta Borussica 1, 
313 Nr. 92). Die Grundlagen für die Organi- 
sation des Departements der auswärtigen Affären 
finden sich in der „Instruktion vor den General= 
Lieutenant von Borck und den Würklichen Ge- 
heimten Etats-Ministre von Cnyphausen, auff
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.