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Zuckersteuer (Statistik)
absetzung der ZSt auf den 1. 4. 14 verschoben
worden (RGBl 767).
Nachdem darauf durch das G über die Deckung
der Kosten der Verstärkung von Heer und Flotte
v. 14. 6. 12 (RöB 393) bestimmt worden, daß
die vorgesehene Ermäßigung der ZSt sechs Mo-
nate nach der Einführung eines Gesetzes, das
eine allgemeine, den verschiedenen Besitzformen
gerecht werdende Besitzsteuer vorschreibe, späte-
stens am 1. 10. 16 in Kraft treten solle, sind schließ-
lich alle diese vorerwähnten gesetzlichen Bestim-
mungen durch den # 2 des G über Aenderungen
im Finanzwesen v. 3. 7. 13 (REl 521) aufge-
hoben worden. Z Z
Danach bleibt es bis auf weiteres bei dem
ZStSatze von 14 Mk.
Ein Rückgang unserer Ausfuhr ist nicht eingetreten.
Diejenigen Mengen unserer 8ZErzeugung, die nicht im
Inlande verzehrt sind, haben auch weiter glatten Absatz
nach dem Auslande gesunden; davon nach wie vor etwa
70 v. H. nach dem englischen Markte.
612Statistisches. Dadurch, daß die ZFa-
briken wie die hergestellten BMengen der stän-
digen StAufsicht unterliegen, wird die Samm-
lung genauer statistischer Nachweise, teils durch
die Feststellungen der St Behörden, teils durch
die Mitwirkung der Fabrikleitungen, die zur
Einreichung regelmäßiger vorgeschriebener Ueber-
sichten verpflichtet sind, ermöglicht. Die in
kurzen Zeitabständen erfolgenden Veröffent-
lichungen des Kaiserlichen Statistischen Amts über
die verarbeiteten Rohstoffe, die Erzeugung, Ein-
fuhr, Bestände, Ausfuhr und Verbrauch an 8
geben jederzeit ein Bild über die jeweilige all-
emeine Lage des inländischen ZMarktes im
Vergleiche zu den Vorjahren.
Die Entwicklung des Ringens auf dem Welt-
8Z Markte zwischen Rüben S und Rohr ist aus
nachstehender Uebersicht zu erkennen:
Welt-Zuckererzeugung (###n Millionen Tonnen).
Betriebs-. Erzeugung an Gesamt- t vont Ruben.
jahr RNubeng Rohrg BErzeugung samterzeugung
1852/68 0,201 1,233 1,434 14,0%
1884/86 2,694 2,500 6, 208 50,0%
1890/00 6,440 2,078 8,418 6%%
190%07 7,120 7,320 14,44 4% 2%
1900/10 6,542 8,327 14,870 44,0%
1910/11 8,475 8,327 10,802 50,4%
Das Verhältnis hat sich in den letzten Jahren
sonach zum Vorteil des Rohr Z wieder wesent-
lich verschoben.
Entwicklung der NRübenzuckerindustrie in
Deutschland:
6 . bpnsnE
23 2 Esk#eses
&K B8ee2 2823 ———1
2 -ezgrs# ZI Exszg#
* 3 8* 58—2 rt Ss
* ssEE
ivà TTonnen zu 1000 gGd--x
1836/37 122 25 346 1 408 2077?, 2 6,66
1860/6112474L%CR 62
1890/911406 10 623 319/1 336 221|261 658 7,051,54
1901/02 805 16 012 3%%% 20 vt 30 6,0714,34
1910/ 11 364 16 768 402,2 500 o016404 601 6. 08 16,44
Entwicdlung der dentschen Zucker- Industrtie
seit 1901/02.
— —S
Betriebsjahr 1001/02 190%100. 10910/11
Verarbeitete Nüben- T
menge ds 160 128 668|128 920 680 157 534 0209
Luckerausbeute %% % 16,44%
Zur Herstellung von
1 ds RoHh B Wert er-
sorderlich ds Rüben 6,97 6, 34 6, os
Erzeugung in Rohg 28 040 240 20 838 3362 900 100
Einfuhr 29 840 50[ 476 29 148
Anfangbestand 1) 719 830 1 470 6559 1 155 020.
Verfügbar 292 7908 410 021 S8S8 37117 OoS 2
Ausfuhr 12 791 5200 7941 457 11 458 684
BVerbrauch 7940 000 12 770 985613 968 254
Restbestand 8 066 8000 1 155 929% 1 868 285
Berbrauch auf den
Kopf der Bevölke-
rung: ka 13,82 10.72 21,11
Durchschnittspreis für
den ds 88·: Mi. 15,76 23,60 19.54
Das Berhältuis zwischen Ausfuhr und Inlandverbrauch
ist von 1901/02 bis 1900/10 genau in das Gegenteil verwan-
delt worden. 1901/02 war die Ausfuhr 68% , der Juland.
verbrauch 37/%: 1909/10 die Ausfuhr 37% , der Inland-
verbrauch 63% des Gesamtabsatzes. Bon da ab ist eine
weitere erhebliche Zunahme des Berbrauche zu erkenmen,
die 1912/13 die Höhe von 14,6 Millionen ds erreicht hat.
Ostenbar ist unsere ZIndustrie auf dem besten Wege, den
Inlandabsatz immer mehr zu erweitern und sich vom Aus-
landmarkte und den ungewissen Wechselfällen der 38 HLoliül
sremder Staaten unabhängig zu machen.
Und wenn man auf dan Durchschnittergebnis zweier
Orößerer Zeitabschnitte zurückgreift, so kann die Wirkung
der im Jahre 1908 in Kraft getretenen Aenderung der
B8StGe#gebung nicht besser veranschaulicht werden als
durch den Hinweis auf die Tatsache, daß bei unds im Durch-
schnitt der fünf Betriebsjahre vor dem 1. 9. 03 der HPreis
für gemahlene Raffinade I: 56.76 Mk. und der Berbrauch
auf den Kopf der Bevölkerung in Roh B 14.109 ku betragen
hat, und daß im Durchschnitt der fünf Jahre nach diesem
Zeitpunkt der Preis für gemahlene Naffinade 1 auf 42.65
Mark gesunken und der Verbrauch auf den Kopf der Be-
võsteruns in Rohg auf 18,37 ke gestiegen ist.
Die Reineinnahme aus der 3Z68t,
einschließlich der (unerheblichen) Zölle und nach
Abzug der Ausfuhrvergütungen hatte im Durch-
schnitte der Betriebsjahre 1871/72 bis 1883/84
53,4 Millionen Mark betragen und war in den
Jahren 1884/85 bis 1887/88 auf 39,4, 2486,
33,6, 14,7 Millionen Mark gesunken. 1889/90
erhob sie sich auf 80,5, 1895/96 auf 103,7,
1899/1900 auf 126,7 Millionen Mark. Sie be-
trug in den letzten beiden Jahren vor Aufhebung
der Prämien 103,5 und 117,5 Millionen Mark.
Von da ab hat die Einnahme, abgesehen von den
anormalen Jahren 1903 mit nur 101,9 Millionen
und 1905 mit 112,9 Millionen Mark eine stetige
Zunahme aufgewiesen und im Rechnungsjahre
1911 163 Millionen Mark betragen.
Die Ausfuhrvergütungen haben
ihren Höchststand in dem Jahre 1884/85 mit
128 Millionen erreicht, 1886/87 noch 108 und
1887/88 105 Millionen Mark betragen und in
1) Ausschließlich sämtlichen auf Naffinerlen und Me-
lasse-Entsuckerungsanstalten lagernden Zuckers.