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Schweden — für Samoa: England (7), V. St.
v. Amerika — für Kiautschou: England, Rußland,
V. St. v. Amerika.
Staatsverträgesslhaben für die Sch
nur Geltung, wenn sie ausdrücklich auf sie erstreckt
werden. Das ist vielfach hier der Fall mit der
fortschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung der
Kolonien; sie kann aber auch gerade Sonderver-
träge allein für die Kolonie erfordern. Ueber Er-
werb und Abtretung von kolonialem Gebiet vgl.
oben 5# 2 Ziffer 1.
Die Entscheidung über den Krieg liegt auch bei
einem Angriff lediglich auf koloniales Gebiet allein
beim Kaiser, wie man unter ausdehnender Aus-
legung des a 11 RV jetzt wird annehmen müssen.
Literatur zum GSesamtartikel „Schutgebiete“.
I. Deutsche Kolonien: Quellenwerke::
Die deutsche Kolonialgesetzgebung (jetzt herausgegeben von
Gerstmeyer und Köbner), seit 1890 (Riebow) bis
1909 (Band 13), Neuausgabe bis 1913 ist angekündigt;
Zorn, Deutsche Kolonialgesetzgebung"' (Sassen), 1913,
Sammlung der Landesgesetzgebungen für einzelne Kolonien:
für Ostafrika (Gouvernement)" 1911; Kamerun (von Rup-
pel) 1912; Togo (Gouvernement) 1910; Neuguinea (Gou-
vernement), Auszugsweise Zusammenstellung der wichtigsten
Verordnungen, 1904 (überholt); Kiautschoun (F. W. Mohr,
HB f. d. Schutzgeb G) 1911. — Erläuterungen des Schutzge-
bietsgesetzes (mit Nebengesetzen) von Höpfner, 1907;
Gerstmeyer, 1910.
Ueber das „deutsche Kolonialblatt“ und die andern amt-
lichen Organe oben 1# 4. 7 auch Preßrecht S. 172.
Systeme des Kolonialrechts (außer Abrissen in den
Lehrbüchern des Staatsrechts): Frh. v. Stengel,
Die Rechtsverhältnisse der deutschen SchE, 1901; Ga-
reis, Deutsches Kolonialrecht" 1902 (mit Abdruck wich-
tigerer Quellen); Köbner, Deutsches Kolonialrecht in
Holtzendorsf-Kohlers Enzyklopädie der Rechtswissenschaft"
II 1904, S 1077—1136 (71914 von Gerstmeyer ist an-
gekündigt); v. Hoffmann, Einführung in das deutsche
Kolonialrecht, 1911.—
Recht der Eingeborenen: Post, Afrikanische
Jurisprudenz, 1887; Grundriß der ethnolog. Jurisprude iz,
1894; Steinmetz, Rechtsverhältnisse von eingeborenen
Bölkern in Afrika und Ozeanien, 1903; Kohler, 3Z. f.
vergl. RW# 1887, 1895, 1900, 1902, 1909; ferner oben S 399.
Rechtsprechung ist bisher nur mangelhaft bekannt
gegeben, neuerdings häufiger im „Kolonialblat"t“ und in
der Zeitschrift für Kolonialrecht.
Kolonialgeschichte: v. Koschitzky, Deut-
sche Kolonialgeschichte, 1888; Kurt Herrfurth, Fürst
Bismarck und die Kolonialpolink (Bd. VIII der Geschichte
des Fürsten Bismarck in Einzeldarstellungen von Penzler),
1909; A. Zimmermann, Geschichte der deutschen Ko-
lonialpolitik, 1914. In die allgemeine Kolonialgeschichte,
allerdings nur als Uebersicht, eingestellt bei Dietr.
Schäfer, Kolonialgeschichte (Göschen),, 1910; Rolosf,
Geschichte der europ. Kolonisation, 1913: Darmstädter,
Geschichte der Aufteilung und Kolonisation Afrikas I, 1913
(reicht bis 1870). — Ein Stück kolonialer VerwEntwick-
lung liegt in der Gesellichaftsgeschichte: Brund Kurtze,
Die deutsch- ostafrilanische Gesellschaft, 1913;
der, Geichichte der deutschen Kolonialgesellichaft für
Südwestafrika, 1912: (Prager), Die deutsche Kolonialgesell-
schaft 1882—1907, 1908.
Kolonialpolitik: Roscher (Jannasch), Ko-
lonien, Kolonialpolitik und Auswanderung? 1885; Geff.
cken (Lasse) im H der politischen Oekonomie“ II 2
(1898); A. Zimmermann, Rolonialpolitik, 1905; Köb.
L. San
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Schutzgebiete — Schutztruppe
— —Ôs
ner Einführung in die Kolonialpolitit, 1908; G. Zoevfl,
Kolonien und Kolonialpolitik, HW StaatsW 1910, S 931
bis 1038; Friedrich, Kolonialpolitik als Wissenschaft, 1900.
Zeitschrift für Kolonialrecht (seit 1912, Schrift-
leitung Kurt Weigelt), ein selbständiger Teil der „Kolonialen
Monatsblätter“ herausgegeb. von der Deutschen Kolonial=
gesellschaft, bis dahin „Zeitschrift für Kolonialpolitik, Kolo-
nialrecht und Kolonialwirtschaft“ Koloniale Rundschau
(seit 1909; Vohsen); auch Deutsche Kolonialzeitung —
Deutsch-chinesische Rechtszeitung (Tsingtauy).
Amtliche Jahresberichte über die deutschen Schutzgebiete;
Jahrbuch über die deutschen Kolonien (Karl Schneider),
seit 1908; Koloniales Handelsadreßbuch (jährlich). — Ver-
handlungen des deutschen Kolonialkongresses 1902, 1905. 1910.
II. Für fremdländische Kolonien: Leroy--Beau-
lieu, De la colonisation chez les peuples modernes",
1908; Girault, Principes de colonisation et de 1légis-
lation coloniales, 1907/08. — P. S. Reinsch, Colonial
government, 1902; Jenkyns, British Rule and juris-
diction beyond the seas, 1902; Keith, Rcsponsible
government in the dominions", 1912; Pfülf, Die
rechtl. Stellung der britischen überseeischen Besitzungen und
deren Verwaltung, Diss. Erlangen 19008. — Henuri
Rolin, Le droit de l'Uganda, 1910; Les lois et l’ad--
ministration de la Rhodésie, 1913; Jerusalem, Fran-
zösisches Kolonialrecht, 1909; Dislere, Tralté de légis-
lation Coloniale 1906 ff.; Francois ct Rouget; Manuel
le législ. colon. 1900; Mori gnhac Legislation et éco-
nomie coloniales 1912; Gmelin, Die Verfassungsent-
wicklung von Algerien, 1911— Halot-Gevaert, Com-
mentaire de la loi de gouvernement du Congo belge, 1910;
Macey, Statut international du Congo, 1912 (Materialien).
Bulletin de colonisation comparée (monatlich, Brüssel,
Veröffentlichung des belgischen Kolonial Min, herausgegeb.
v. H. Rolin). Wertvoll die, nicht genügend bekannten,
Veröffentlichungen des Institut Colonial international (Sitz
in Brüssel), namentlich „ies lols organlques“; auch dessen
Comptes rendues des séances (seit 1894).
Denkschrift „Die Kolonialverwaltung der europäischen
Staaten“ (Reichstag Drucks. Nr. 1356, 13. Leg. Per. 1. Ses.
sion 1912/14).
III. Bibliographie: Die deutsche Koloniallitera-
tur, herausgegeben auf Beranlassung der Deutschen Kolo-
nialgesellschaft, jetzt jährlich (früher von Brose, jetzt von
Henoch); die neuen Schriften fortlaufend im „deutschen
Kolonialblatt“. Fleischmann.
Schutztruppe
5 1. Bestand und Aufgaben. 4 2. Organisation. 14 3.
Wehrpflicht, Ersatz-- und Kontrollwesen. 5# 4. Strafgewalt,
Disziplin. 1 5. Verforgungsansprüche.
5 1. Bestand und Aufgaben. In den Schutz-
gebieten Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Deutsch-
Südwestafrika bestehen Kaiserliche Sch Tr; sie bil-
den einen vom Reichsheer und der Kaiserlichen
Marine unabhängigen Teil der Wehrmacht des
Deutschen Reiches. Die Sch= Tr werden zur Auf-
rechterhaltung der öffentlichen Ordnung und
Sicherheit in den afrikanischen Schutzgebieten ver-
wendet. Die Sch Tr für Deutsch-Ostafrika wurde
durch R v. 22. 3. 91 (Rl 53), die Sch Tr für