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& 3. Stoffverteilung.
An dem Zeichenunterrichte nehmen nur die Knaben teil und zwar
in der einklassigen Schule vom vierten Schuljahre an, in der zweiklassigen
Schule alle Knaben der ersten Klasse. Sämtliche Zeichenschüler sind gleich-
zeitig in drei Abteilungen zu unterrichten.
Die dritte Abteilung besteht aus den Schülern des vierten
Schuljahres. Stoff der Uebungen: Quadrat, regelmäßiges Achteck und
solche geometrischen Ornamente, die sich aus und in diesen Formen ent-
wickeln lassen.
Die zweite Abteilung bilden die Schüler des fünften und
des sechsten Schuljahres. Stoff der Uebungen: gleichseitiges Dreieck,
regelmäßiges Sechseck, Kreis, regelmäßiges Fünfeck, Ellipse, Schnecken-
linie und solche geometrischen Ornamente, denen diese Formen zu
Grunde liegen.
Die erste Abteilung umfaßt die Schüler des siebenten und
des achten Schuljahres. Stoff der Uebungen: solche geometrischen und
besonders pflanzlichen Ornamente, die auf den in der dritten und der
zweiten Abteilung geübten geometrischen Formen beruhen.
Anmerkung. In der zweiten und der ersten Abteilung bilden
die beiden Jahrgänge Parallelkurse. Im zweiten Kursus werden die
Grundformen reicher ausgestaltet als im ersten. — Schüler, die das Ziel
des Freihandzeichnens erreicht haben, können auch im Zirkelzeichnen unter-
richtet werden.
§ 4. Lehrmittel.
Es ist ein Vorlagenwerk nötig, das die genannten Formen darstellt.
Als das zur Zeit geeignetste ist der „Lehrgang für den ersten Unterricht
im Freihandzeichnen“ von Martens zu empfehlen. (20 Wandtafeln.
Schwerin. Bärensprung.)
§ 5. Zeichenmaterial.
Der Schüler gebraucht einen Zeichenblock (zu empfehlen ist der des
mecklenburgischen Pestalozzi-Vereins), zwei Bleistifte (Nr. 2 zum Entwurf
und Nr. 3 zur Ausführung der Zeichnung) und ein Stück Radiergummi.
10. Der Turnunkerricht. (Vgl. Nr. 126. 137.)
5 1. Ziel.
Der Turnunterricht will durch planmäßig geordnete Uebungen die
leibliche Entwickelung der Jugend fördern, die Gewandtheit des Körpers
vermehren, den Schüler an strenge Aufmerksamkeit, rasches und genaues
Ausführen eines Befehles gewöhnen, in ihm Entschlossenheit, Mut und
Geistesgegenwart wecken und jene Lust und Freude entzünden, welche aus
dem Gefühle gesteigerter Kraft und dem Bewußtsein erhöhter Sicherheit
in der Beherrschung des ganzen Körpers erwächst.