Full text: Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben König Alberts von Sachsen.

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Geschichtsschreibern nachträglich geprägt wurden, sondern frisch aus dem 
Volksmunde heraus entstanden. 
Sein heldenhaftes Verhalten in dem Gefecht bei Düppel am 
13. April 1849, wo er die Feuertaufe empfing, stempelte ihn schnell 
zum „Helden von Düppel“. Bereits im Feldzuge von 1866 sprach 
man allerorten von „Sachsens ritterlichem Kronprinz“. Die 
„Musterschlacht“ am 30. August 1870 machte ihn berühmt als „Sieger 
von Beaumont“". Seine alten Soldaten nannten ihn gern ihren 
„Soldatenvater“ oder schlichtweg und gemütvoll „unser Albert“. 
Die Bezeichnung „König Albert Sachsenherz“ wurde erst volks- 
tümlich, seit R. von Meerheimbs prächtiges Gedicht gleichen Namens 
mit der packenden Melodie A. Trenklers sich alle Sängerherzen er- 
oberte (1884). Vielfach rühmte man ihn als den „letzten Heerführer 
aus großer Zeit“, ein naheliegender Vergleich mit Kaiser Wilhelm I. 
nannte ihn den sächsischen „König Weißbart“" und ein viel an- 
gewendeter Reim singt von ihm: 
„König Albert Feldmarschall, 
Des Deutschen Reiches fester Wall.“ 
Bei seinem Tode aber war die Klage allgemein, daß wir einen 
„guten König“ an ihm verloren hatten. 
Charakteristisch für ihn sind die ehrenvollen Bezeichnungen, die 
ihm bei seinem Ableben die hervorragendsten und tonangebendsten 
Zeitungen Europas beilegten. Es nannten ihn die „Berliner Neuesten 
Nachrichten“: „den getreuen Eckart, den ehrwürdigsten Rat- 
pfleger in der Runde der deutschen Fürsten"; die „Deutsche 
Tageszeitung“: „einen vorbildlichen Führer seines Volkes“; 
die „Deutsche Zeitung“: „einen Alten aus der stillen, tapferen, pflicht- 
treuen wilhelminischen Zeit, einen bewährten Heerführer und 
weisen Friedensherrn"; das „Militär-Wochenblatt“: einen „wahren 
König, deutsch bis ins Mark, ein treuer Freund und Ver- 
bündeter unseres Kaiserlichen Herrn“; die „Kölnische Zeitung“: 
den „Gütigen, Weisen, Siegreichen, den größten Fürst der 
sächsischen Geschichte“; die „Hamburger Nachrichten“: den 
„illustersten Repräsentanten der Zeit Kaiser Wilhelms I. und 
den Fürsten Bismarck unter den deutschen Bundesfürsten, 
den treuen, besonnenen und wahrhaftigen Freund dreier 
Kaiser-; die „Reichswehr“ (Wien): „ein treues deutsches.
	        
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