1. Vrinz Alberts „erstes Auftreten“.
In der Königlichen Familie war bei Familienfestlichkeiten die
Stellung lebender Bilder sehr beliebt; hierzu wurden auch die Kinder
herangezogen, die Texte verfaßten zumeist Prinz Johann oder die
Prinzessin Amalia. Bei einer solchen Gelegenheit, zur Feier der Ge-
nesung des Großvaters, Prinzen Maximilian, am 30. Juli 1830,
erschien auch Prinz Albert, kaum zweijährig, zum ersten Male
auf der Bühne des Maxpalais an der ÖOstraallee in einem solchen
lebenden Bilde. Der lebhafte Knabe mag sich aber in der stummen
Rolle, die ihm zufiel, nicht behaglich gefühlt haben, denn der Vater
Prinz Johann berichtet in seinen Erinnerungen: „Der kleine Albert
störte die Darstellung durch Geschrei!“
2. Prinz Albert und sein erster Tehrer.
Den ersten Unterricht überhaupt empfing der junge Prinz Albert
durch seine Mutter, die Prinzessin Amalia, bis der gelehrte Vater,
Prinz Johann, die weitere geistige Ausbildung in die Hand nahm.
Für den eigentlichen Unterricht in den Elementarfächern wurde der
Schulamtskandidat Zechel ausersehen. Dieser war aus dem Friedrich-
städter Lehrerseminar hervorgegangen. Seine gut empfohlene Tätigkeit
als Hauslehrer in einer Dresdner Adelsfamilie bewirkte, daß ihn auch
Prinz Johann als Elementarlehrer für seinen Sohn Albert an sich zog.
Die erste Unterrichtsstunde galt nur der Einführung und Vorstellung
des neuen Lehrers, der, wie begreiflich, mit klopfendem Herzen die
Königlichen Gemächer betrat. Kaum war aber der kleine Prinz Albert
des neuen Lehrers ansichtig geworden, als er äußerst mißvergnügt
darüber wurde, wiederholt mit dem Fuße aufstampfte und in jugend-
lichem Freiheitsdrang energisch versicherte: „Aber ich will keinen
Lehrer!“ Den nunmehr erfolgenden Vorstellungen suchte er sich sogar
durch die eilige Flucht zu entziehen, und als er von der Mutter am
Rock gehalten wurde, stellte er sich unter strömenden Tränen so wider-
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