9. Der erste militärische Anterricht.
Wie fast jeder deutsche Knabe, wenn das Selbstgefühl der körper-
lichen Kraft die Muskeln zu spannen beginnt, mit Vorliebe das
Soldatenspiel betreibt, so ereignete sich dies auch bei den drei Spröß-
lingen — Albert, Ernst und Georg F der Familie des Prinzen
Johann, und Prinz Albert ergriff hierbei die Führerschaft, sowohl
was den Eifer, als was die systematische Gründlichkeit betraf. Ein
alter Soldat, Feldwebel Klemm (starb 1863 im aktiven Dienst),
der den Dienst der Pontoniere an der Fähre in Pillnitz über-
wachte, hatte ihn, als er etwa 10 Jahre alt war, in die ersten
Elemente des Ingenieurwesens eingeweiht: zwischen den mit verschnittenen
Hecken eingefaßten Rasenplätzen des Schloßgartens entstand unter den
Händen des Prinzen und seiner Gefährten ein regelrechtes Erd-
schanzwerk.
10. Die erste Aniform.
Prinz Albert und seine Spielgefährten erhielten zu Anfang der
140er Jahre vom Vater, Prinz Johann, die ersten Uniformen nach
dem Muster der alten Schloßgarde (Infanterie-Gardedivision), rote
Röcke und weiße Beinkleider, dazu kleine Steinschloßgewehre. Die
Gefährten standen unter dem Kommando des Prinzen Albert, der die
Abzeichen eines Sergeanten trug. Das war also die erste Charge des
künftigen Generalfeldmarschalls.
11. Brinz Albert und sein Reillehrer.
Prinz Albert erhielt an seinem 11. Geburtstage vom Vater einen
Pony, sein erstes Pferd, geschenkt. Es war ein Hengst gothländischer
Rasse, der dem jungen Prinzen gewiß manche Schwierigkeiten bereitete,
denn der Pony führte wegen seiner widerspenstigen Laune den Namen
„Tydeus“ — nach dem homerischen Helden, der zwar klein von Gestalt,
aber voll ungestümen Mutes war (wer denkt hierbei nicht an die
Geschichte von dem ersten Lehrer und dem „ganz wilden Pferd“?).