Full text: Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben König Alberts von Sachsen.

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14. Der erste Geschützunterricht. 
In den Jahren 1841 und 1842 erhielt Prinz Albert die erste 
Anleitung in dem Waffenhandwerk der Artillerie. Seine Gefährten bei 
dieser Unterweisung waren die Zöglinge der Artilleriesektion des Kadetten- 
korps, fünf an der Zahl. Man übte in der Nähe der jedem älteren 
Dresdner wohlbekannten Pontonschuppen an der Elbe an einem alten 
sechspfündigen Bronzegeschütz aus dem vorigen Jahrhundert. Zur Be- 
dienung des Geschützes gehörten acht Mannschaften, die Stelle eines 
Lehrmeisters versah ein ehemaliger Artillerieunteroffizier. Der Prinz, 
obwohl noch nicht 14 Jahr alt, zeigte sich den körperlichen Anstreng- 
ungen, die mit der Hantierung am Geschütz verbunden waren, voll- 
kommen gewachsen: alle Verrichtungen oder „Nummern“, wie der 
technische Ausdruck lautete, von dem Auf= und Abprotzen bis zum 
Laden und Richten, wurden ihm geläufig. Da das Geschützexerzieren 
eine freiere selbstindige Bewegung gestattete und nicht bloß mechanische 
Fertigkeiten, sondern auch große Aufmerksamkeit erforderte, so bereitete 
diese Beschäftigung dem Prinzen und seinen Mitschülern besondere Freude. 
15. Was ein LHäbchen werden will —! 
Im Jahre 1842 wurde Prinz Johann nebst seinem Sohne 
Albert von dem ihm befreundeten König Friedrich Wilhelm IV. von 
Preußen zur Teilnahme an den Manövern bei Halle eingeladen. „Die 
Fahrten“", so erzählt Prinz Johann in seinen Aufzeichnungen, „zu den 
Manövern waren ziemlich weit. Im ersten Wagen fuhren die beiden 
Könige, im zweiten Albert und ich,t mit den beiden, meinem Bruder 
und mir zugeteilten Offizieren, General von Gerlach und Oberst 
von Finkenstein. Während dieser Fahrt wurde viel von militärischen, 
insbesondere kriegsgeschichtlichen Gegenständen gesprochen. Mein Sohn 
entwickelte hierbei eine merkwürdige Belesenheit und klare Erinnerung 
in solchem Bezug, insbesondere erinnere ich mich, daß einst von der 
Affaire bei Wavre (18. Juni 1815) die Rede war, an der General 
Gerlach beteiligt gewesen war. Albert wußte so genau die Namen und 
Stellungen aller einzelnen Korps anzugeben, daß die beiden Herren ganz 
verwundert waren."“
	        
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