24
„Ew. Exzellenz!
Einer Erlaubnis Sr. Majestät meines Königs und Oheims
zufolge ist es mir vergönnt, an dem bevorstehenden Feldzuge teil-
zunehmen. Bin ich schon hocherfreut über diese Erlaubnis, so
gereicht mir zu um so größerem Vergnügen, meine erste Cam-
pagne unter Ew. Exzellenz Kommando zu machen, den die preußische
Armee unter ihre ersten Führer zählt.
Sollten Ew. Exzellenz je über mich zu verfügen haben, so werde
ich stets zu Diensten stehen und mich bemühen, Ew. Erzellenz
Befehle aufs pünktlichste zu vollführen.
Auf jeden Fall empfehle ich mich jetzt, wo ich bei Ew.
Exzellenz Armee eingetroffen bin, Ew. Exzellenz geneigter Wohl-
gewogenheit.
Hamburg, den 27. März 1849. Emw. Exzellenz ergebenster
Albert, H. z. Sachsen,
Hauptm. der Art.“
Der General lernte den jungen tapferen Prinzen bald schätzen und
war ihm sehr zugetan. Dafür spricht das ehrenvolle Zeugnis, welches
er ihm in einem Schreiben vom 16. August an den Prinzen Johann
ausstellt. Es heißt darin: „Prinz Albert besitzt die Gabe, nicht allein
die Verehrung und treue Anhänglichkeit einzelner Personen, sondern
auch die Herzen aller derer zu gewinnen, welche nur irgend des Vor-
zuges teilhaftig werden, in Berührung mit Sr. Königlichen Hoheit zu
kommen. Diese Gabe, verbunden mit Verachtung der Kriegsgefahren,
Bewahrung des kalten Blutes in den ernsten Lagen, und dem Geschick,
Offizieren und Soldaten gegenüber stets die richtige Tat oder das
passende Wort zu finden, hat den Prinzen schnell auf einen Punkt
gestellt, der eine Leitung entbehrlich machte und ebenso schnell alle
Stimmen zu dem Ausdrucke ehrfurchtvollster und innigster Hochachtung
vereinigte. Unter so günstigen Umständen hat meine Aufgabe nur
darin bestehen können, mich dem allgemeinen Urteile anzuschließen und,
wenn ich es auszusprechen wagen darf, wachsam auf mich selbst zu
sein, um den Prinzen nicht alle die Empfindungen gar zu offen dar-
zulegen, welche mein Herz erfüllten."