Full text: Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben König Alberts von Sachsen.

41. Eine lakonische Siegesdepesche. 
Den bedeutsamen und wichtigen Sieg bei Beaumont, seine erste 
selbständige Feldherrntat, meldete Kronprinz Albert den Seinen 
erst drei Tage später mit folgender kurzer, rührend bescheidener 
Depesche: 
„An Se. Majestät den König von Sachsen. 
Die unter meinem Befehl stehenden Korps am 30. August 
siegreiche Schlacht gegen Mac Mahon bei Beaumont. Zirka 30 Kanonen 
und Mitrailleusen. Viele Gefangene. XII. Korps wenig Verluste. 
Georg und ich gesund. Albert.“ 
42. „Der zweite Blücher!“ 
Am 1. September, morgens 1 Uhr, erhielt Kronprinz Albert 
aus dem großen Hauptquartier die entsprechenden Anweisungen für die 
bevorstehende Schlacht. Der Verfasser der berühmten „Strategischen 
Briefe“, Generalmajor Prinz Kraft zu Hohenlohe-Ingelfingen (Kom- 
mandeur der Artillerie des Gardekorps) schreibt: „Das Oberkommando 
der Maasarmee kann keine Sekunde in seinem Entschlusse gewankt 
habeen. Um 1 Uhr ist es durch die Mitteilung der dritten Armee 
geweckt worden. Binnen dreiviertel Stunde sind mitten in der Nacht 
die nötigen Schreibkräfte geweckt, in Tätigkeit gesetzt, die Mitteilung 
auf einer Karte studiert, die Dispositionen konzipiert und diktiert 
worden. Zweifel, ob oder nicht, können da keine Zeit gekostet haben. 
Das Oberkommando der Maasarmee handelte wie Blücher 
zur Schlacht von Belle-Alliance."“ 
43. „Die lustige Jagd.“ 
Herr Albert wollt“ einst jagen 
Wohl in den Augusttagen 
Ein Wild. Es war noch Nacht. 
Er ließ die Treiber wecken: 
„Fahrt aus, durch Busch und Hecken; 
Nur sachte, mit Bedacht.“ 
Halli, hallo, halli, hallo, 
Der Kronprinz weckte so.
	        
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