das dieser dem Grafen Moltke geschenkt hatte. Der König erfüllte
mit größtem Vergnügen den Wunsch des Feldmarschalls; er hatte dies,
wie er sagte: „nur nicht ohne besondere Anregung getan, in dem
Zweifel, ob der Feldmarschall sich darüber freuen würde.“ Welche
Bescheidenheit! Bei der Überreichung des Handschreibens mit den
Glückwünschen des Königs Albert durch den genannten Militär-
bevollmächtigten äußerte der Jubilar: „Wir sind dem König
Albert zu sehr großem Dank verpflichtet für die Leist-
ungen und die hingebende Unterstützung, welche er im
Kriege 1870 und 71 uns erwiesen hat. Seine Armee-
führung zeichnete sich durch zwei überaus wichtige Eigen-
schaften aus: durch den unbedingten verständnisvollen Ge-
horsam gegenüber der obersten Leitung und durch Energie
in der Armeeführung. Diese beiden charakteristischen Eigen-
schaften haben die Führung der Maasarmee durch den König
zu einer so hervorragenden gemacht."“
56. Kronprinz Albert und General von Stosch.
General von Stosch, der spätere verdiente Marineminister, schrieb
1871 an seine Frau über den Kronprinzen: „Der Kronprinz von
Sachsen war ein sehr liebenswürdiger und kameradschaftlicher Wirt,
unbefangen im Urteil und Verkehr und ganz zweifellos ein wirklicher
und hervorragender Soldat. Er wäre auch gern nach Hause gegangen
wie unsere Prinzen, erfüllt aber hier seine Pflichten mit großem
Nachdruck und zeigt überall Stahl.“ Er schreibt ferner: „Der Kron-
prinz ist augenblicklich (im Januar 1871) ohne Zweifel unser bester
Heerführer, ein sehr guter Kamerad und strenger Vorgesetzter. Er ist
so sehr Soldat, daß ich meine, es kann ihm nicht viel von Partikularis=
mus verbleiben.“