Erster Abschnitt.
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Geschichtliche Einleitung.
Litteratur: L. Th. v. Spittler, Vermischte Schriften über württembergische Ge-
schichte, Statistik u. öffentl. Recht., ersch. 1789—1795 (in der Gesammtausgabe der Spittler-
schen Werke Bd. XII und XIII). — A. L. Reyscher, Einleit. zu den württemb. Staats-
grundges., Bd. I S. 1—464, Bd. III S. 1—48, ferner in Weiske's Rechtslexikon Bd. XV
S. 66 ff. — v. Pfister, Gesch. der Verf. des württ. Hauses und Landes, Heilbr. 1838.
— Fricker und Geßler, Gesch. der Verfassung Württembergs, Stuttgart 1869. — K. G.
Wächter, Handbuch des im Königreich Württemberg geltenden Privatrechts, Stuttgart 1842,
Bd. I. — Dann die Werke über allg. württemberg. Geschichte: insbes. Sattler, Geschichte
des Herzogthums Württemberg unter der Regierung der Grafen. Bd. I—V (1757, 1767
und 1768), unter der Regierung der Herzöge Bd. I—XIII (1769—83) mit vielen Urkunden.
— Pfaff, Geschichte Württembergs, Bd. I—IV, Stuttgart 1839. — Chr. Fr. Stälin,
Württembergische Geschichte 4 Th. 1841—1873 (reicht nur bis zum Jahre 1593. — B. Kugler,
Herzog Ulrich zu Württemberg, 1865, und Herzog Christoph, Bd. I u. II 1868—1872. —
P. Fr. Stälin, Geschichte Württembergs, Bd. I, Gotha 1883 und 1887. — Bezüglich der neuesten
politischen Geschichte W's., insbesondere seit 1848, ist zu vergleichen A. L. Reyscher, Erinne-
rungen aus alter und neuer Zeit. Freiburg und Tübingen 1884, S. 116 ff.
§ 1. Das Königreich Württemberg ¹) hat seine jetzige Gestalt durch die großen
Staatsveränderungen im Anfange dieses Jahrhunderts erhalten. Die zusammenhängende
beglaubigte Geschichte des Regentenhauses und Landes Württemberg beginnt um das Jahr
1238 mit dem Grafen Ulrich I. (später der „Stifter“ genannt). Seit dieser Zeit ²) hat
sich die Regierung — unterbrochen nur durch die österreichische Zwischenherrschaft unter
Herzog Ulrich (1520—1534) — im Mannesstamme des Hauses Württemberg vererbt.
Für die geschichtliche Betrachtung des öffentlichen Rechtszustandes während dieser Zeit
kann, da die in den Jahren 1802 —1810 erworbene Hälfte des Landes aus den heterogensten
Bestandtheilen zusammengesetzt war und der frühere öffentliche Rechtszustand dieser Ge-
biete für die Gegenwart — abgesehen von den Rechten des Adels — keine Bedeutung
mehr hat, nur das Stammland, die frühere Grafschaft und das spätere Herzogthum Würt-
temberg in Betracht kommen.
1) Bis zum Anfang dieses Jahrhunderts war die Schreibweise: Wirtemberg. ·
2) Ueber die frühere Zeit seit 1081, soweit reichen die ältesten Nachrichten, s. Stälin
a. a. O. Bd. II S. 478 ff. und Fricker und Geßler a. a. S. 2 ff., Schneider, Beil. z. St. A.
1887 Nr. 14 und in den Württ. Viertelj.-Heften 1889 I S. 90 ff. und ebend. 1892, S. 64.
Handbuch des Oeffentlichen Rechts III. 2. Aufl. Württemberg. 1