Full text: Gesetzblatt für das Königreich Bayern. 1818 (1)

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setzen, die Gründe für und wider genau zu 
entwickeln, und hienach den Vertrag mit 
allen Meinungen der Mieglieder des Aus- 
schusses umständlich zu entwerfen. 
. 30. 
Den Präsidenten der Kammern stehe es 
frey, jeder Sitzung dieser Ausschüsse beyzu- 
wohnen, die übrigen Mieglieder hingegen 
haben zu derselben keinen Zutritt. 
. 3r. 
Die Präsidenten bestimmen nach vollen- 
deter Arbeit den Tag zum Vortrag in den 
Kammern. 
. 32. 
Die Kammern können den Gegenstand, 
wenn sie den Vortrag nicht erschöpfend fin- 
den, zur weitern Ausarbeitung an den Aus- 
schuf zurückweisen, in welchem Falle derselbe 
noch mit zwey Mitgliedern verstärkt werden 
kann. 
. 33. 
Die Beschwerden, welche nach Bestim- 
mung der Verfassungs-Urkunde Tit. VII. 
6. 21, an die Kammern gelangen koͤnnen, 
werden von dem Praͤsidenten unmittelbar zum 
Ausschusse verwiesen, um ihren Bestand und 
ihre Gründlichkeit sowohl in formellen als 
wesentlichen Verhältnissen vorläufig zu prü- 
fen, ehe sie den Kammern vorgelegt werden. 
Sie müssen mir den erforderlichen Beweisen 
belegt, und zugleich bescheinigt seyn, daß sie 
bereits bey den obersten Behörden, resp. 
den betreffenden Staats-Ministerien, früher 
  
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vorgebracht worden, und hierauf entweder 
noch gar keine, oder eine den Bestimmun- 
gen der Staatsverfassung zuwiderlaufende 
Entscheidung erfolgt sey. 
K. 34. 
Im Falle sie demnach als unbescheinige, 
oder als gänzlich grundlos, oder als unge- 
eignet befunden werden, sind sie ohne weite- 
res als beruhend zu den Acten zu legen, oder 
an die betreffenden Staats-Ministerlen zu 
geben, und in der folgenden Sitzung der 
Kammern hievon Nachricht zu ertheilen; im 
entgegengesetzten Falle ist die Beschwerde 
den Kammern mittelst umständlichen Vor- 
trages vorzulegen. 
. 35. 
Dem Ausschusse, so wie den Kammern, 
kömmt es zwar nicht zu, hierüber weitere 
Instructionen zu veranlassen, oder von Kö- 
niglichen Stellen Berichte zu verlangen; doch 
können sie von den einschlägigen Staats-Mi- 
nisterien durch den Präsidenten die erforder- 
lichen Aufschlüsse erhohlen, um jede Vorlage 
grundloser Beschwerden zu beseitigen; wenn 
sie dieselben aber als gegründet erachten, 
sind sie nach gemeinschaftlichem Beschluß 
beyder Kammern dem Könige vorzulegen, 
welcher nach den Bestimmungen der Verfas- 
sungs . Urkunde Tit. X. O. §. verfahren 
wird. 
C. 36. 
Die Wünsche und Anträge der eingelnen 
Mitglieder können nur solche Gegenstände 
(')
	        
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