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V. Stück. München, Montags den 10. September 1825.
In ha l t.
Geseh: die Abkürzung der Nothfeist ben Berusungen an das Wechsel-Uppellationsgericht zu Augs-
burg betr. — Dritte Beylage zum Abschiede für die Stände Bersammlung.
Gese,
die Abkürzung der Nothfrist bey Berufungen
an das Wechsel-Appellationsgericht zu
Augeburg betr.
Marximilian Joseyh,
von Gottes Gnaden König von Baiern.
D. Wir Uns überzeugt haben, daß die
zur Zeit bey den Wechselgerichten in Augs-
burg bestehende Nothfrist für Berufungen
mit der Natur des die möglichste Beschleu-
nigung fordernden Wechsel, Prozesses nicht
im Einklange stehe, und einen nachtheili-
gen Einfluß auf den dortigen Handel aͤus-
sere; so verordnen Wir nach Vernehmung
Unseres Staats-Rathes, mit Beyrath und
Zustimmung Unserer Lieben und Getreuen,
der Stände des Nelchs, wie folgt:
1.
Alle Berufungen gegen Erkenntnisse
oder Entschließungen des Wechselgerichts
erster Instanz zu Augsburg an das dor-
tige Wechsel, Appellations-Gericht mussen
binnen elner Nothfrist von acht
Tagen, welche nach dem Tage der ge-
schehenen Verkündigung des erstrichterlichen
Erkenntnisses zu laufen anfängt, ohne Ab-
rechnung eines Feyertages, wenn dieser
gleich auf den letzten Tag fällt, bey dem
Wechselgerichte erster Instanz bey Strafe
der Desertion übergeben werden.
g. 2.
Das Gericht erster Instanz hat den
Partehen, welche es bey der Publication
verlangen, unweigerlich und bey Vermei—
dung einer Ordnungs-Strafe von zehn
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