Full text: Leitfaden der Erdkunde für Mittelschulen

Die einzelnen Landihaften Bayerns. 55 
Das Unterfränfifche Bauland ift der fruchtbarfte Lanpftrid 
im rechtErheinifhen Bayern. 
Siedelungen. Den Main entlang folgt Stadt auf Stadt, alle in male: 
riicher Zage und von altertümlicher Bauart. Zunähjt Hakjurt am Fuße der 
Haßberge: hier beginnt der Weindau im Maintale. — Schweinfurt, in frudit- 
barer Gegend, 18000 €.; e8 nimmt Durch jeine ‚sarben: und Eijeninduitrie einen 
hervorragenden lab unter Bayerns Städten ein. — Kibingen, 9000 €, 
im Mittelpunft einer wohlbebauten Geaend; «3 hat mit Würzburg den grögten 
Weinhandel in Franken und einen ausgedehnten zrloßhafen. — Würzburg, die 
Hauptitadt Unterjranfens, 80000 E., it der Sit einer alten Univeriität und des 
großartigen Julius-Potpitals. In hoher Blüte itehen Weinhandel und Schaumtein- 
erzeugung. Am linken Mainhochufer thront in prächtiger Tage die alte seite Marien: 
berg. Anderen Abhängen gedeiht der Yeiitentein, am rechten Mainufer der Steinwein. 
Der mm folgende, dem Spejjart engehörige ;luklauf gleicht einem Xiered 
mit den Echpunften Gemünden, Wertheim, Miltenberg und Aidhaffen: 
burg. ei legterer Stadt tritt der Main aus der landichaftlich fhönen Enge 
zwiichen Zpejlart und Odenwald. Er geht noch eine Strede nordweitlich bis 
Danau, wo er dann plöglich eine Wendung gegen Nejten mimmt, der er auch 
bis zu feiner Vereinigung mit dem Rhein treir bleibt. 
Im Mainvierede folgen nacheinander das altertümliche Städtchen Ge: 
münden an der Mündung der ‚sränfiichen Saale, das jehr gemerbetätige 
Lohr, Wertheim (zu Baden gehörig), das anmutige Miltenberg, das wein: 
berühmte Klingenberg und das vhjtreihe Obernburg. Am Nustritt des 
Mainz aus der Enge ziwiichen Spefiart und Odenwald liegt Wihaffenburg, 
25000 E., die zweitgrößte Stadt Unterjtenfens, mit dein emitigen Nestdenzichlotje 
der Erzbiichöfe von Main; und dem von Slönig Cudwig I. erbauten Rompejanum. 
Die Stadt hat überdies Icbhaften Holzhandel und bedeutende Papierfadrifation, 
diete durch den Holzreihtum des Speflart veranlakt. 
Verfehrsdedeutung des Maintales. Als Verkehrsader kommt dem 
Main nicht geringe Bedeurung zu. Zar ijt feine Wujiermenge nicht allzu reich- 
üch und auch der Krümmungen find e3 jehr viele: doch wird auf ihm jtarke 
Sloßfahrt betrieben und mainaufmwärts beiicht bereits Ktettenichiffahrt bis Kigingen. 
2. Tie Randgebirge der Unterfränfiihen Blatte. 
Diele find: link? des Maind der Steigerwald und der Odenwald 
(grögtenteil® zu Baden gehörig), rechts des Mains der Spejiart, die R bön 
und die Haßberge (ij. ©. 54). 
Der Speffart.!) Cr ijt ein maldreiches Sanditeinplateau, du3 auf Drei 
Seiten vom Main umflofjen wird. Der höcdjite Gipfel, der Geteröberg, mißt 
600 m: er überragt den Niücken des Gebirges nur werig. — Der Reichtum des 
Spejjart beiteht in jeinen Wäldern; diefe enthalten die Ihönften Eichen Deutic- 
lands und liefern bejonders vortreffliches Schifrsbaubolz. — Infolge des ziemlich 
rauhen Klimas wirft Die Landwirrihaft nur geringe GErträgniffe ab. Die Be 
völferung jucht deshalb ihren Unterhalt in allerlei Hausinduitrien (#. Barbeniajel). 
Yd. b. Spechtsmalb ientfianden auß Spechtsgärt).
	        
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