Full text: Das Eiserne Buch.

  
  
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1D. war es doch vor dem Kriege so fabelhaft 
gemütlich in der Welt! Klles war organisiert, alles 
klapptte und harmonierte bis in die kleinsten Einzel- 
heiten: jemand konnte an seinem Hrbeitstisch in 
Berlin das Drogramm einer Weltreise ausarbeiten 
bis auf jeden Straßenbahn= und Lokalbootanschluß. 
Und unterwegs traf er nur Sreunde: die Nationen 
begegneten einander mit Respekt und Sumpathie 
— der ewige Sriede, die gemeinsame Mitarbeit am 
Werke der Menschheitskultur schienen gesicherte Tat- 
sachen. Da ist der Krieg gekommen und hat uns die 
ugen geöffnet: Wir leben inmitten wilder Bestien, 
die den Kugenblick nicht erwarten konnten, uns Deut- 
schen an die Kehle zu springen und uns zu zerreißen. 
Jungens, vergeßt diese Lehre nicht! Wenn kaum der 
Friede wieder hergestellt, die allgemeine Gemütlichkeit 
wieder mühsam zusammengeflickt ist, dann werden 
die Sriedenssäuseler und Weltverbrüderungsträumer 
wieder aus den Mauselöchern auftauchen, in denen 
sie sich zur Stunde versteckt halten. Dann rate ich euch 
eins: bleibt ungemütlich! Mag auch eure Kußenseite 
noch soviel Hbgeschliffenheit zur Ochau tragen — bleibt 
mißtrauisch und unversöhnlich, glaubt keinem als dem 
eigenen Dolksgenossen, haltet die Hand am Schwert! 
Und wenn einer die Friedensmelodie dudelt, schlagt 
ihm die Schalmei von den Lippen! Bleibt stolz und 
herrisch und stark — bleibt verschlossen, unnahbar, 
eisern — bleibt deutsch. 
Walter Bloem. 
  
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