Admiral Graf Spee:
Die Seeschlacht bei Coronel.
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2. November 1914.
Gestern war Allerheiligen und für uns ein Glücks-
tag. Ich war mit dem Geschwader auf dem Wege
südlich längs der Küste gefahren, als ich Wind davon
bekam, daß ein englischer Kreuzer in Coronel, einem
kleinen Kohlenhafen bei Concepcion, eingelaufen sei.
Da nach den allgemeinen internationalen Regeln ein
Schiff einer Kriegspartei innerhalb 24 Stunden
wieder auslaufen muß, dachte ich es abzufangen. Ich
hatte die Plätze so verteilt, daß „Rürnberg“ vor den
hafen laufen sollte, um nachzusehen, ob der Kreuzer
noch drinnen, während die anderen Schiffe außen
herumgestellt werden sollten. Meine Schiffe waren
um 4,25 Uhr etwa auseinandergezogen, nur „Gnei-
senau“ ganz in der Nähe, als mir gemeldet wurde,
daß in West-Süd-West etwa zwei Schiffe gesichtet wur-
den. Ich hielt darauf zu, befahl den anderen Kreuzern
zu mir zu kommen, denn es war mir bald klar, daß
es Gegner seien, und zwar der Danzerkreuzer „Mon-
mouth“ und der kleine Kreuzer „Glasgow“. Bald kam
hinter den gesichteten Schiffen der bilfskreuzer
„Otranto“ und nach einer Deile der Hanzerkreuzer
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