Full text: Das Staatsrecht des Herzogtums Sachsen-Meiningen.

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bereitung der Gesetze über Volksschulwesen, die Anstellung des Seminar- 
direktors und der -lehrer nach Höchster Entschließung, die Ernennung 
der Kreisschulinspektoren, Volksschullehrer nebst Aufsicht u. s. w., Be- 
stellung der Rektorenprüfungskommissionen, Lehrplan, Lehrnorm, Lese- 
bücher, und das Disziplinarverfahren gegen Lehrer innerhalb der ihr 
zustehenden Befugnis, sowie noch einiges Sonstige (Art. 88 G. v. 
22. März 1875). Das Referat der Schulsachen hat regelmäßig der 
Schulrat, der innerhalb 5 Jahren jede öffentliche Volksschule einmal 
revidieren und berichten muß (Art. 89 eod.). Sie übt die kirchliche 
Disziplin in religiöser und sittlicher Hinsicht aus, dispensiert von 
kirchlichen Verboten aller Art, beausfsichtigt die Verwaltung des Kirchen- 
und Schulvermögens unter Rücksprache mit Abteilung II und erledigt 
die Beschwerden über Geistliche und Schullehrer in ihrer Amts- 
führung (Rechtsverletzungen geben besonders, Art. 25 Ed. Nr. 2; 
Art. 3 Ed. Nr. 3 v. 21. Jan. 1829; Art. 11 G. v. 14. Sept. 1848). 
Die Ministerialabteilung besorgt die Geschäfte der oberen Kirchen- 
behörde, durch welche der Herzog das Kirchenregiment ausübt, indem 
2 oder 3 Geistliche als geistliche Räte den weltlichen Mitgliedern 
hinzutreten. Ihre Beschlüsse erläßt sie unter der Bezeichnung als 
Oberkirchenrat (§ 34 G. v. 4. Jan. 1870). 
Bezüglich der Fortbildungs= und Gewerbeschulen und des 
Rettungshauses s. o. IV. 
VI. Die Abteilung für Finanzen hat das ganze Finanzwesen zu 
ihrem Geschäftsbereich, wie solches früher teils der Finanzabteilung 
und bezüglich der Domänenwaldungen der Forstabteilung der Landes- 
regierung (Art. 1, 4 Ed. Nr. 3 v. 21. Jan. 1829; Art. 1, 2, 9, 
10 G. v. 25. April 1831), teils dem Landesministerium (Art. 29 fg. 
Ed. Nr. 2 v. 1829) zugewiesen war (Art. 12 G. v. 14. Sept. 1848) 
und somit die Regulierung der Landeseinnahmen und Ausgaben, 
das gesamte Steuerwesen 1), direkte und indirekte Steuern mit Ein- 
schluß etwaiger Regalien (Art. 3 G. v. 25. April 1831; Art. 22 
Ed. Nr. 2; Art. 2 Ziff. 13 und Art. 45 Ed. Nr. 3 v. 21. Jan. 1829), 
die Verwaltung des sämtlichen Domänenguts (Schlösser, Forsten, 
Jagden 2c. Art. 3 G. v. 25. April 1831; Art. 4 Ed. Nr. 3; Art. 6 
G. v. 27. April 1831; Art. 1 G. v. 29. April 1831). Sie hat für 
Gleichstellung von Einnahme und Ausgabe unter pünktlicher Ordnung 
1) Vgl. G. v. 17. Juli 1867 (Gebäudesteuer) Art. 12; G. v. 13. Febr. 1869 
§ 9 (Grundsteuer); G. v. 20. Mai 1885 (Erbschaftsstener); G. v. 18. März 1890 
Art. 19 (Einkommensteuer).
	        
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