Object: Sagenbuch des Erzgebirges.

  
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647. Alt-Elbogen. 
(Fr. Bernau in der Comotovia, 4. Jahrg., Komotau 1878, S. 16.) 
Die alte Slavenfeste Alt-Elbogen erhob sich ungefähr in der 
Mitte zwischen Karlsbad und Elbogen auf einem Felsenvorsprunge 
zwischen dem Hornerberge und Teschwitz, über der Krümmung der 
Eger, die zahllosen Windungen des engen Felsenthales entlang gegen 
Osten eilt und hier einen förmlichen „Ellbogen“ bildet. Von der nörd- 
lichen Hochebene nur durch Gräben getrennt, endete die alte Feste gegen 
Süden mit einer 40 Meter tief zum Flusse abstürzenden Felsenwand. 
Alt-Elbogen besteht aus der durch einen mehr oder weniger erhaltenen, 
etwa 190 Meter langen Wall umgebenen Vorburg und der eigentlichen 
Hochburg, die ungefähr 1400 Quadratmeter enthält und ebenfalls durch 
einen an der Nordostecke noch 2 Meter hohen Wall umgeben ist. 
Mauerreste findet man hier nicht. In der Südostecke stand der Tra- 
dition nach eine St. Barbarakapelle, die bereits im Jahre 1247 ur- 
kundlich erwähnt wird. 
Das Volk erzählt von dem Platze, daß hier einst ein Schloß ver- 
wünscht wurde und versunken sei und daß in den unterirdischen 
Gewölben große Schätze liegen, welche von einer weißen Frau bewacht 
werden. 
  
648. Die Grillenburg. 
(Kirchengalerie von Sachsen, 2. B., S. 175. Wilisch, Kirchenhistorie 
der Stadt Freyberg und der in dasige Superint. eingepfarrten Städte 
und Dörfer, 1727, II, S. 287.) 
Da, wo mitten im Tharander Walde das jetzt abgetragene Jagd- 
schloß, die Grillenburg, stand, von der nur noch ein Seitengebäude als 
Wohnung für einen Forstbeamten übrig geblieben ist, erhob sich in 
grauer Vorzeit eine Feste, deren ausgedehnter Burgwall noch in Über- 
resten nachgewiesen wird. Auch jetzt zeigt man unter einer Scheune 
einen geräumigen, aus dem Felsen herausgearbeiteten Keller, der wohl 
tausendjährig ist. Das Gewölbe wird in der Mitte von einer starken 
Säule getragen, um welche herum mit einem zweispännigen Wagen zu 
fahren, der Raum reichlich gestatten würde. 
Von dem Ursprunge und Zwecke des späteren Jagdschlosses 
Grillenburg gaben die im Tafelzimmer befindlich gewesenen Inschriften 
Nachricht, sie lauteten: 
J. 
„Meines lieben Bruders kläglich End, 
Der schwere Eingang zum Regiment, 
E 
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