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Der Tod des Generals Beyers.
(W.T. B.) Pretoria, 11. Dezember. Die Leiche Beyers wurde
bei Vliegekraal gefunden und identifiziert. Die Untersuchung ergab,
daß Beyers nicht verwundet war, sondern der Tod durch Ertrinken
erfolgte. Beyers geriet, während er durch den Vaal schwamm, aus
dem Sattel und suchte wieder das linke Ufer zu erreichen. Er begann,
als er etwa 300 Yards von dem Ufer war, um Hilfe zu rufen. Ein
Soldat fragte vom Ufer aus, ob er verwundet wäre. Beyers antwortete,
ich kann nicht schwimmen, meine Kleidung hindert mich! Infolge des
heftigen Feuers war es unmöglich, Hilfe zu leisten. Zusammen mit
Beyers ertrank noch ein anderer Bur.
Der Bericht der deutschen Heeresleitung.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 12. Dezember, vormittags.
In Flandern griffen gestern die Franzosen in Richtung östlich Lan-
gemarck an. Sie wurden zurückgeworfen und verloren etwa 200 Tote,
340 Gefangene.
Unsere Artillerie beschoß Bahnhof PDpern zur Störung feindlicher
Truppenbewegungen.
Bei Arras wurden Fortschritte gemacht, in Gegend Souain-Perthes
griffen die Franzosen erneut ohne jeden Erfolg an. Im Argonnenwalde
versuchten die Franzosen nach wochenlangem, rein passivem Verhalten
einige Vorstöße; sie wurden überall leicht abgewiesen. Dagegen nahmen
die deutschen Truppen wiederum einen wichtigen französischen Stützpunkt
durch Minensprengung. Der Gegner erlitt starke Verluste an Gefallenen
und Verschütteten. Außerdem machten wir 200 Gefangene.
Bei Apremont südöstlich St. Mihiel wurden mehrfache heftige An-
griffe der Franzosen abgewiesen, ebenso auf dem Vogesenkamm in Gegend
westlich Markirch.
An der ostpreußischen Grenze warf unsere Kavallerie russische Kaval-
lerie zurück und machte 350 Gefangene.
Südlich der Weichsel in Nordpolen entwickeln sich unsere Operationen
weiter, in Südpolen wurden russische Angriffe von österreichisch-unga-
rischen und unseren Truppen abgeschlagen.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Die russischen Verluste.
WTB. Berlin, 12. Dezember. Die Räumung von Lodz durch die
Russen geschah heimlich des Nachts, daher ohne Kampf und zunächst un-
bemerkt. Sie war aber nur das Ergebnis der vorhergehenden dreitägigen
Kämpfe. In diesen hatten die Russen ganz ungeheure Verluste, beson-
ders durch unsere schwere Artillerie. Die verlassenen russischen Schützen-
gräben waren mit Toten buchstäblich angefüllt. Noch nie in den gesamten
Kämpfen des Ostheeres, nicht einmal bei Tannenberg, sind unsere Trup-
pen über so viele russische Leichen hinweggeschritten, wie bei den Kämpfen
um Lodz, Lowicz und überhaupt zwischen Pabianice und der Weichsel-
Obgleich wir die Angreifer waren, blieben unsere Verluste hinter
denen der Russen weit zurück. Wir haben insbesondere, im Gegensatz zu