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(Nr. 3653.) Allerhöchster Erlaß vom 190. September 1852., betreffend eine Abduderung des
Statutes für den Wittenberger Deichverband.
A.. Ihren Bericht vom 25. v. M. genehmige Ich, auf Grund des Gesetzes
über das Oeichwesen vom 28. Januar 1848. #. 11. ff. und des Statutes
für den Wittenberger Deichverband vom 7. Oktober 1850. F. 71., nach er-
folgter Anhbrung der Betheiligten, daß die zum Wittenberger Deichverbande
gehörige Niederung bei dem Osterberge oberhalb Pretsch ihren Anfang nehmen
und die Deichlinie so vervollständigt werden soll, daß sie sich an den Osterberg
anschließt, langs dem Hange um Stadt und Schloß Pretsch sich hinzieht und
endlich über den Mühlbach mittelst eines Siels nach dem schon besiehenden
Elbdeich hinführt, in der Linie A. B. C. D. E. a. D. c. d. c. f. g. . i. k. J.
des beifolgenden im Archiv der Regierung in Merseburg zu deponirenden
Situationsplans. Die Besitzer der im binzutretenden städrischen Inundations-
gebiet belegenen Grundstücke sollen gehalten sein, für die Jahre 1852. bis 1861.
einschließlich die jedesmal auszuschreibenden Deichkassenbeiträge verhältnißmäßig
doppelt so hoch, vom Jahre 1862. ab aber einfach, wie jeder andere Deich-
genosse bei Grundstücken gleicher Art, zur Deichkasse zu zahlen, wogegen für
die zum Schlosse Pretsch gehörigen Grundstücke ein für allemal ein Pausch-
quantum von dreitausend dreihundert Thalern vorweg zur Deichkasse gezahlt,
daneben aber mit der Zahlung der einfachen Deichkassenbeiträge fortgefahren
wird. Endlich soll die Königliche Waisenhaus-Direktion des Schlosses Pretsch
berechtigt sein, den Deich um die Schloßgrundstücke herum, soweit solches nach
allgemeinen polizeilichen Bestimmungen überhaupt zulässig ist, zu benutzen, wo-
gegen — falls von dem Rechte Gebrauch macht — es ihre Sache ist, das
Material zur Damm-Unterhaltung unentgeltlich zu beschaffen.
Diese Order ist durch die Gesetz-Sammlung bekannt zu machen.
Berlin, den 19. September 1852.
Friedrich Wilhelm.
v. d. Heydt. v. Westphalen. v. Boni
An
den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, den Minister für
die landwirthschaftlichen Angelegenheiten und den Kriegemi ister als Chef
des Direktoriums des Potsdamschen großen Milikair-Waisenhauses.
(Nr. 3654.)