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Verordnung erlassenen Erkenntniß oder Mandat oder aus einem vor oder nach
jenem Zeitpunkt abgeschlossenen Vergleich nur mit folgenden Beschraͤnkungen
zulaͤssig:
1) Die Exekution darf nicht erfolgen mittelst Abpfaͤndung von Mobilien,
mittelst Verkaufs einer unbeweglichen Sache und mittelst Beschlagnahme
des Gehalts oder der Besoldung.
2) Bei einer anderweiten Vollstreckung muß der Militairperson so viel be-
lassen werden, als sie zur Bestreitung der auf den Dienst sich beziehen-
den Ausgaben nothwendig bedarf.
S. 13.
Den Militairpersonen stehen gleich, insoweit nicht nachstehend ein Anderes
bestimmt ist, die Ehefrauen und Pflegebefohlenen derselben, sowie die ihrer väter-
lichen Gewalt unterworfenen Kinder.
1) Die Gleichstellung bleibt ausgeschlossen, wenn die Ehefrau oder das
Kind nach dem bürgerlichen Recht in dem betreffenden Falle zur selbst-
ständigen Prozeßführung befugt ist.
2) Die im F. 1. vorgeschriebene Einstellung des Verfahrens trict in fol-
genden Prozessen nicht ein:
a) wenn die Ehefrau, das Kind oder der Pflegebefohlene aus einer
unerlaubten Handlung, welche von ihnen erst nach dem Zeitpunkte
begangen wurde, wo der Ehemann, Vater oder Vormund in das
nach H. 1. maaßgebende Verhältniß getreten war, oder aus einem
ent nach diesem Zeitpunkte von ihnen eingegangenen Vertrage be-
angt ist;
wenn die Ehefrau auf Jahlung eines nach dem erwähnten Zeit-
punkt fallig gewordenen Miethzinses oder auf Räumung einer
Mierhswohnung belangt ist.
In solchen Fällen sind großjährige Kinder und Ehefrauen
zur selbstständigen Führung des Prozesses befugt; einem Minder-
lahrigen ist in einem solchen Falle von dem Prozeßgericht ein
Rechtsbeistand als Litiskurator zuzuordnen.
3) Die Bestimmungen des §. 12. finden keine Anwendung, es sei denn,
daß die Vollstreckung der Exekution die Vermögensrechte des Ehe-
mannes oder Vaters berührt.
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. 14.
Die Zeit, wann diese Verordnung außer Kraft tritt, wird durch Königliche
Verordnung bestimmt.
(Nr. 6363.) . 15.