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Der Stadtgemeinde Görlitz bleibt jedoch das Recht vorbehalten,
nicht nur den Tilgungsfonds zu verstärken, oder sämmtliche umlaufende
Obligationen auf einmal zu kündigen, sondern auch an Stelle des Aus-
loosungsverfahrens, jedoch unbeschadet der Höhe der planmäßigen Til-
gung, ganz oder theilweise den freihändigen Ankauf der Obligationen
treten zu lassen.
Den Gläubigern steht kein Kündigungsrecht zu.
4) Die ausgeloosten beziehungsweise gekündigten Schuldverschreibungen wer-
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den unter Bezeichnung ihrer Serien, Buchstaben, Nummern und Be-
träge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung der Darlehns-
valuta erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht.
Die Bekanntmachung erfolgt mindestens drei Monate vor dem
Zahlungstermine in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Lieg-
nitz, in dem Preußischen Staatsanzeiger, in Görlitzer Lokalblättern, so-
wie in den Baseler Nachrichten und in der Schweizerischen Handels-
zeitung in Zürich.
Die nähere Bestimmung der Görlitzer Lokalblätter, sowie die Wahl
eines anderen Blattes, wenn eines der vorbestimmten Blätter eingehen
sollte, bleibt dem Magistrat mit Genehmigung der Königlichen Regierung
vorbehalten.
Die Auszahlung der ausgeloosten Obligationen zum Nominalwerthe und
mit den darauf noch haftenden Zinsen erfolgt gegen Rückgabe dieser
Obligation und der dazu gehörigen, noch nicht fälligen Zinskupons, welche
mit abguliefern sind, nach Wahl des Gläubigers entweder bei der Stadt-
Hauptkasse in Görlitz in Preußischem Kurant oder an der Kasse der
Baseler Handelsbank in Basel in Eidgenössischer Währung nach Ablauf
der Kündigungsfrist. Die Verzinsung des Kapitals hört mit dem Ab-
lauf der Kündigungsfrist auf. Für die fehlenden Zinskupons wird der
Betrag am Kapitale abgezogen.
Diese Schuldverschreibung wird mit vier und einem halben Prozent jähr-
lich verzinst. Die Verzinsung erfolgt halbjährlich am 30. Juni und
31. Dezember jeden Jahres, sowie späterhin, so lange die Zinsen nicht
verjährt sind (s. Nr. 7.)) gegen Rückgabe des fälligen Zinskupons,
und zwar entweder bei der Stadt- Hckuptkasse zu Görlitz in Preußischem
Kurant oder an der Kasse der Baseler Handelsbank in Basel in Eid-
genössischer Währung, je nachdem der Kupon an dem ersteren oder
dem letzteren Orte präsentirt wird.
Mit dieser Obligation sind zwanzig halbjährliche Zinsscheine aus-
gegeben; die Ausgabe der Zinsscheine für eine weitere zehnjährige Periode
erfolgt bei der Stadt-Hauptkasse zu Görlitz oder je nach Verlangen bei
der Baseler Handelsbank in Basel gegen Einreichung des Talons. Geht
der Talon verloren, so geschieht die Aushändigung der neuen Serie der
Zinsscheine an den Inhaber der Schuldverschreibung, sofern letztere recht-
zeitig vorgezeigt wird.
7) Die ausgeloosten, beziehungsweise gekündigten Kapitalbeträge, welche inner-
halb