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Kleinere Diözesen können ganz oder getheilt mit benachbarten zu dem Ver-
bande einer Kreissynode vereinigt werden.
Ueber Veränderungen bestehender Kreis-Synodalverbände trifft das Kon-
sistorium mit Einwilligung der betreffenden Kreissynoden oder im Falle des
Widerspruchs unter Zustimmung der Provinzialsynode Entscheidung-
K 50.
Die Kreissynode besteht aus:
1) dem Diözesan-Superintendenten als Vorsitzenden.
Unter mehreren zur Synode gehörigen Superintendenten gebührt
der Vorsitz dem im Ephoralamt älteren;
2) sämmtlichen innerhalb des Kirchenkreises ein Pfarramt definitiv oder
vikarisch verwaltenden Geistlichen. — Geistliche an Anstalten, welche
keine Parochialrechte haben, Militairgeistliche und ordinirte Hülfsgeist-
scge sind nur befugt, mit berathender Stimme an der Synode Theil zu
nehmen.
Zweifel über den Umfang der Theilnahmeberechtigung einzelner
Geistlicher entscheidet das Konsistorium;
3) je einem weltlichen Mitgliede, welches von dem Gemeinde Kirchenrath
jeder Gemeinde, bei verbundenen Gemeinden (§. 2.) der Gesammtparochie,
aus seiner Mitte oder aus den Mitgliedern der Gemeindevertretung,
welche die Qualifikation zum Aeltesten haben, oder aus der Zahl der
früheren Aeltesten auf drei Jahre gewählt wird.
Gemeinden mit mehreren PMarrgeistlichen sind befugt, ebensoviel
weltliche Mitglieder zur Kreissynode azuordenen, als utt für sie
daran Theil nehmen.
Fur jedes weltliche Mitglied ist gleichzeitig ein Stellvertreter zu
wählen, welcher bei dessen Verhinderung in die Synode eintritt;
4) in jeder Kreissynode sind die Gemeinden, welche mehr als 4000
Parochianen umfassen, und, wo deren Zahl nicht wenigstens vier beträgt,
die vier an Seelenzahl stärksten Gemeinden befugt, außer den vorge-
nannten Mitgliedern (Nr. 2. und 3.) noch je einen Abgeordneten zur
Kreissynode zu entsenden. ·
DerselbewirdvomGemeinde-Kirchenrathausangesehenen,kikchi
lich erfahrenen und verdienten Männern des Synodalkreises fuͤr eine
Synodalperiode gewählt. Die Wahl kann auch auf eximirte Personen
gerichtet werden.
G. 51.
Die Kreissynode tritt jährlich in der Regel einmal zusammen. Außer-
ordentliche Versammlungen können mit Genehmigung oder auf Anordnung des
Konsistoriums stattfinden. Die Dauer der Versammlung soll zwei Tage nicht
überschreiten.
Ausnahmsweise ist das Konsistorium befugt, eine schriftliche Abstimmung
der Mitglieder außerhalb der Versammlung zu veranstalten. K#n