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g. 5.
Die Aemter der Aeltesten und Gemeindeverordneten sind als kirchliche
Ehrenämter unentgeltlich zu verwalten. Bei besonders zeitraubenden Verrichtungen
in Angelegenheiten der kirchlichen Vermögensverwaltung kann von dem großen
Presbyterium eine angemessene Entschädigung bewilligt werden.
II. Presbyterium im engeren Sinne.
1. Mitglieder.
S. 6.
Das Presbyterium im engeren Sinne besteht:
1) aus dem Pfarrer der Gemeinde oder dessen Stellvertreter im Pfarramt;
2) aus einer Anzahl gewählter Kirchenältesten.
Sind mehrere Pfarrer in der Gemeinde angestellt, so gehören sie sämmtlich
dem Presbyterium an.
Ordinirte Pfarrgehülfen haben das Recht, an Sitzungen des Presbyteriums
mit berathender Stimme Theil zu nehmen.
. 7.
Die Lahl der Kirchenältesten richtet sich nach der Größe und den örtlichen
Verhältnissen der Gemeinde. Sie wird, gleichwie ihre etwaige Vertheilung auf
die einzelnen Ortschaften, nach Anhörung der großen Presbyterien durch den
Diözesansynodalvorstand bestimmt. Es sollen deren jedoch nicht unter zwei, in
der Regel nicht über acht und stets eine gerade Zahl sein.
. S.
Die Kirchenältesten sind im Hauptgottesdienste vor der Gemeinde einzuführen
und durch Abnahme des nachstehenden Gelübdes zu verpflichten:
„Gelobt Ihr vor Gott und dieser Gemeinde, des Euch befohlenen
Amtes stets in Eintracht mit gewissenhafter Sorgfalt und in Ueberein-
stimmung mit dem Worte Gottes, sowie mit dem Bekenntniß und der
Ordnung der Kirche und dieser Gemeinde zu warten und mit recht-
schaffener Treue zu achten, daß alles ordentlich und ehrlich in der Ge-
meinde zugehe zu deren Besserung?“
Erst mit Ablegung dieses Gelübdes durch die Worte:
„Ja, durch die Gnade und Hülfe unseres Herrn Jesu Christi“
ist der Kirchenälteste als in das Amt eingetreten zu erachten.