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Treten unter Geflügel. welches auf dem Transporte sich befindet, Todes-
fälle ein, die sich nicht mit Sicherheit auf andere Ursachen als Geflügelcholera
oder Hühnerpest zurückführen lassen, so hat derjenige, unter dessen Obhut die Tiere
sich befinden, dafür zu sorgen, daß die verendeten, sowie auch die etwa getöteten
Tiere bis auf einige, etwa zur Feststellung der Seuche zu verwahrende Kadaver,
entweder unterwegs oder am nächsten Standort unschädlich beseitigt werden, und
zwar durch Anwendung hoher Hitzegrade (Kochen bis zum Zerfalle der Weichteile,
trockene Destillation, Verbrennen) oder nach Bestreuung mit frisch gllschten⅜ 2
Kalt durch Vergeaben in Gruben, die von einer mindestens ½ m Erdschich
bedeckt sind. Er hat ferner die Abgabe von Geflügel zu kcenh *
Berührung der verdächtigen Tiere mit anderem Geflügel, sowie eine Verstreuung
von Kot, Dünger und sonstigem Abfall (Federn) und von Futterresten zu ver-
hindern und dem Vorstande der nächsten Gemeinde, in welche er kommt, unverzüg-
lich Anzeige zu erstatten.
Wird bei solchen Transporten die Geflügelcholera oder die Hühnerpest fest-
gestellt, so hat der Gemeindevorstand, bis die zur Verhütung der Weiterverbreitung
der Seuche erforderlichen Anordnungen vom Landratsamte bezw. dem Amtsrichter
in Burgk getroffen sind, einstweilen die Weiterbeförderung zu verbieten und die
Absperrung der Tiere anzuordnen. Die NRäumlichkeiten, Fahrzeuge und sonstigen
Behältnisse, in denen das Geflügel untergebracht oder transportiert worden ist,
sowie die betreffenden Gerätschaften sind zu reinigen und zu desinfizieren.
Im Falle die Tiere binnen 24 Stunden einen Standort erreichen können,
wo sie durchseuchen oder abgeschlachtet werden sollen, kann der Gemeindevorstand
die Weiterbeförderung unter der Bedingung gestatten, daß die Tiere mit der Eisen-
bahn oder zu Wagen befördert werden und fremde Gehöfte nicht betreten. Vor
Erteilung der Erllhetne zur Ueberführung in einen anderen Polizeibezirk ist bei
der Polizeibehörde des Bestimmungsorts anzufragen, ob die Aufnahme der Tiere
möglich ist. Wird die Erlaubnis zur Ueberführung der Tiere in einen anderen
Polizeibezirk erteilt, so ist die betreffende Polizeibehörde von der Sachlage in
Kenntnis zu setzen.
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Nach Erlöschen der Seuche sind die Haunlicheiten, Fahrzeuge und sonstigen
Behältnisse, in denen das Geflügel untergebracht war, gründlich zu reinigen und
zu desinfizieren. Der Kot, der Dünger, die Futterreste und der zusammengekehrte
Schmutz sind zu verbrennen, Fußböden, Türen, Wände, Sitzstangen, Futter= und
Trinkgeschirre, sowie sonstige Geräte, sind mit heißer Sodalange (3 Raumteile Soda
auf 100 Raumteile Wasser) gründlich abzuwaschen. Schadhafte und geringwertige
Holzgegenstände sind zu verbrennen.
Von Erd= und Sandböden sind die obersten Schichten auszuheben und un-
schädlich zu beseitigen.
Kadaver und Schlachtabfälle sind entweder durch Anwendung hoher Higtze-
grade (Kochen bis zum Zerfalle der Weichteile, trockene Destillation, Verbrenney),