Full text: Gesetzsammlung für das Fürstentum Reuß älterer Linie. 1912. (61)

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anderen Desinfektionsmittel zu desinfizieren. Wolle darf auch ohne Deeinfettion 
aus dem Seuchengehöft entfernt werden, wenn sie in festen Säcken verpackt ist. 
() Futter= und Streuvorräte, die in verseuchten Stallungen gelagert haben 
oder sonst durch die Ausscheidungen kranker oder verdächtiger Tiere verunreinigt 
worden sind, dürfen aus dem Seuchengehöfte nicht entfernt werden, sondern sind in 
diesem zu verwerten oder unschädlich zu beseitigen. 
(2) Bei der Schlußdesinfektion sind auch die Klauen der Rinder aus den 
Seuchenställen auszuschneiden und die Tiere selbst zu reinigen und zu desinfizieren 
6# 4 und § 14 Abf. 1 
(e) Endlich haben . Wartepersonal der verseucht gewesenen Viehbestände 
und die Personen, die sonst mit den kranken oder verdächtigen Tieren in Berührung 
gekommen sind, bei der Schlußdesinfektion Hände und Arme sowie andere mit jenen 
Tieren in Berührung gekommene Körperteile zu reinigen und zu desinfizieren. 
) Zu der Desinfektion können sämtliche im § 11 Abs. 1 genaunten Des- 
infektionsmittel verwandt werden. 
ß 20. 
Lungenseuche. 
() Die mit der Wartung lungenseuchekranker oder seuchenverdächtiger Tiere 
in Seuchengehöften betrauten und diejenigen Personen, die bei der Schlachtung und 
beim Transporte solcher Tiere beschäftigt sind, ferner andere Personen, die mit kranken 
oder seuchenverdächtigen Tieren in Seuchengehöften in Berührung gekommen sind 
oder in Ställen, in deuen solche Tiere untergebracht sind, verkehrt haben, müssen vor 
dem Verlassen des Seuchen= oder Schlachtgehöfts die Kleider und das Schuhzeug 
wechseln oder reinigen und desinfizieren sowie die Hände und andere mit den kranken 
Tieren in Berührung gekommene Körperteile reinigen und desinfizieren. 
(„) In Seuchengehöften sind während des Herrschens der Seuche im Falle 
der Entfernung der kranken oder verdächtigen Tiere von ihrem Standplatz oder aus 
den Ställen die Standplätze der Tierc, die Ausrüstungsgegenstände der Standplätze 
und die zur Wartung und Pflege der Tiere benutzten Geräte sowie die entleerten 
Ställe alsbald zu reinigen und nach Vorschrift des § 13 zu desiufizieren. Futter- 
reste, die durch die Ausatmungsluft der Tiere verumreinigt sind, müssen verbrannt 
oder wie der Dünger und die Stren behandelt werden. 
(:) Der Dünger und die Streu aus Seuchengehöften sind ohne Benutzmig 
von Rindviehgespannen aus anderen Gehöften aufs Feld zu fahren und unterzu- 
pflügen. Ist letzteres nicht alsbald ausführbar, so ist der Dünger auf Haufen zu 
stapeln und dafür Sorge zu tragen, daß der Zutritt von Rindvieh zu dem Dünger 
und der Streu mindestens 2 Wochen lang gehindert wird. 
(!) Bei der Schlußdesinfektion sind die Seuchenställe und sonstigen Räumlich- 
keiten des Seuchengehöfts, in denen sich kranke oder der Seuche verdächtige Tiere 
oder ihre Kadaver befunden haben, die Ausrüstungs- und Gebrauchsgegenstände, die 
mit den erkrankten oder der Senuche verdächtigen Tieren in Berührung gekommen 
sind, insbesondere auch die Kleidungsstücke und das Schuhzeng des Wartepersonals 
zu reinigen und nach Vorschrift des § 13 zu desinfizieren.
	        
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