Full text: Gesetzsammlung für das Fürstentum Reuß älterer Linie. 1912. (61)

86. 
Ueber die Auflösung einer Genossenschaft oder einer Gesellschaft in den Fällen 
des § 81 des Reichsgesehes vom 1. Mai 1889 über die Erwerbs= und Wirtschafts- 
genossenschaften in der Fassung vom 20. Mai 1898 und des § 62 des Kleichsgesetzes 
vom 20. April 1892 über die Gesellschaften mit beschränkter Haftung beschließt zu- 
nächst der Landesausschuß. Gegen seinen Beschluß ist die Anfechtungsklage zulässig. 
87. 
Die Anfechtungsklage ist ausgeschlossen: 
gegen die in § 5 Zisfer 1 genaunten Entscheidungen, wenn sie nach be- 
sonderer gesetzlicher Vorschrift endgiltig sind, oder der ordentliche Rechts- 
weg in andern Fällen als denjenigen des § 42 der Verfassung in der 
Sache beschritten werden kann. 
Die Vorschristen in den gegenwärtig bestehenden Landeögesetzen, wo- 
nach diese Enlscheidungen für endgiliig erklärt sind, treten außer Kraft; 
gegen die Entscheidungen über Stenerforderungen, wenn blos das Ergeb- 
nis einer Abschähung angefochten wird; 
gegen Eutscheidungen, die auf Grund des Reichsviehseuchengesetzes vom 
26. Juni 1909 und der hierzu erlassenen landesrechtlichen Ausführungs- 
bestimmungen ergehen; 
gehen einstweilige Mapregeln; 
. in Justiz= und Justizverwaltungssachen; 
in Digziplinarsachen außer gegen Gemeindebeamte sowie in Ordnungsstraf- 
sachen, soweit es sich nicht um polizeiliche Strafandrohungen handelt oder 
nicht § 5 Ziffer 24 dieses Gesetzes Platz greift; 
gegen Kostenentscheidungen, wenn die Kostensumme den Betrag von 50 Mk. 
nicht übersteigt. Die Höhe der festgesetzten Kosten allein kann mit der 
Anfechtungsklage nicht angefochten werden; 
gegen Eutscheidungen, dic auf Grund der durch die Neichsversicherungs- 
ordnung vom 19. Juli 1911 ausgehobenen oder aufzuhebenden Gesetze 
ergehen. 
Dasselbe gilt, wenn die für die Rechtsmittel bei den Verwaltungsbehörden 
vorgeschriebenen Fristen und Förmlichkeiten nicht eingehalten worden sind. 
86. 
Die Aufechtungsklage kann nur darauf gestũtht werden: 
1. daß das bestehende Recht nicht oder nicht richtig angewendet worden sei 
und die augefochtene Entscheidung hierauf beruhe; 
— 
to 
"n ii 
*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.