Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge. 55
abwärts in Penig 67 cm Niederschlag. Ein zweites Maxi-
mum (82 em) liegt zwischen Chemnitz und Hohenstein. Die
geringsten Niederschläge erhalten das Pleißen= und Zschopau-
gebiet.
Unter den Erwerbs zweigen herrscht die Landwirt-
schaft nur noch im Mittelgebirge stellenweise vor, besonders
in den Lößgebieten. Die fruchtbarste Gegend ist die Um-
gebung von Rochlitz. Im Porphyrtufk des Rochlitzer Berges
werden große Steinbrüche betrieben. Die Lehmlager haben
Jzahlreiche Ziegeleien hervorgerufen. Die Hauptschätze des
Bodens liefern die Steinkohlen. Die beiden Hauptkohlen-
reviere liegen bei Zwickau, von der Stadt aufwärts bis
Cainsdorf, und bei Lugau. Dieses größte Kohlengebiet
Sachsens ist für die Industrie von höchster Wichtigkeit.
Die Kohle hat viele Industriezweige erst ermöglicht; ohne
seine Steinkohlen würde das Erzgebirgische Becken nicht ein
Hauptsitz der Großindustrie Deutschlands geworden sein.
Die deutsche Eisenindustrie, namentlich der Maschinen-
bau, hat in Chemnitz dank der Lugauer Kohle eine ihrer
Hauptstätten gefunden. Auch in Zwickau ist durch die Kohle
die Eisenindustrie aufgeblüht, hier befinden sich die größten
Eisenhüttenwerke Sachsens mit Gießereien und Walzwerken,
die Marienhütte in Cainsdorfund die Maximilianshütte westlich
von der Stadt. Hoch entwickelt ist auch die Textilindustrie
mit ihren Spinnereien, Webereien und Färbereien. Ihr
Hauptsitz ist Chemnitz, aber auch in dem Landstrich, der sich
westlich von Chemnitz über Hohenstein, Glauchau und Mee-
rane ins Pleißental erstreckt, bildet sie den Haupterwerbs-
zweig. Nordöstlich von Chemnitz reicht das Gebiet der
Textilindustrie bis Roßwein. Verschiedene andere Industrie-
zweige werden bei den Siedlungen erwähnt werden.
Bergbau und Industrie haben das Erzgebirgische Becken
zu einer der dichtest bevölkerten Gegenden der Erde