Full text: Gesetzsammlung für die Fürstlich Reußischen Lande Jüngerer Linie. Dritter Band. 1835-1838. (3)

i 
den Klelbungsstücke und Binden, Halseuch, Schnürbrustt, Hosenhebe und Strumpfbaͤnder 
locker gemacht werden, damit niches das Wiedereinereken des Blutumlaufes bindern könne. 
2) Man bringt den Körper an einen Orc, wo frische Luft ist, in eine geräumige 
Suube oder, wenn es die Wltkerung erlaube, in das Freie, entklesbet ihn, und bringe ihn 
in eine Halb sitzende, halb liegende Stellung, Brust und Kopf etwas erhoͤhet. 
3) Das Dringendste ist, elne Blutausleerung der Gefäße des Halses und des Kopfes 
zu bewlrken. Dieß geschlebet am besten durch eine Aderlässe an der äußern Drossel-Ader oder 
am Arme, ober, wenn kein Wundarze zu haben wäre, durch zehn bis zwölf Beutegel, die 
man an den Hals anseht. Sollte aus der geöffnmeten Ader kein Blue fließen, so muß man 
dennoch die Aber verbluden, damit bel etwa wieder erwachtem Leben keine Verblutung ent- 
stehe. 
Um die mehr oder weniger vorhandene Anhaͤufung des Blutes im Kopfe nach anderen 
Theilen abzuleiten, kann man blutige oder auch trockene Schroͤpfkoͤpfe auf die Brust, und ei- 
nen großen trocknen auf den Nabel sehen. 
4) Das Gesicht besprengt man mit Essig oder kaltem Wasser, den Kopf waͤscht oder 
bespritze man mit kallem Wasser, oder man schlaͤgt Tuͤcher, die in eiskaltes Wasser (worin 
man einige Haͤnde voll Kuͤchensalz oder Salpeter zergehen laͤßt) getaucht sind, um denselben. 
5) Man suche durch Lustelublasen und Zuwehen feischer Lust, nachdem man den Kehl- 
kopf, falls er durch den Srick verbogen, wieder zurückgedrücke hat, das Arhmen wieder 
berzustellen, zu welchem Behufe der Wundarze zum Lusteinblasen auch elne biegsame Röhre 
in dle Luströhre führen kann. 
6) Man reibt den Körper mic etwas Essig (wenn man es haben kann, mie elner Mi- 
schung von Oel, zwes Theile, und einem Theile oxlgenirter Salzsäurc), bürstet Fußsoblen und 
Handflächen mit scharsen Bürsten, wender das Touche= oder Tropfbad auf die Herzgrube 
an, sehe die Fühe in ein warmes, durch Senf oder Lauche reihend gemachtes Fuhbad und 
glebe reltzende Klystiere von Chamillen-Aufguß und Salz. 
  
7) Auch von der Electrleitäk und von dem Galvanismus kann bier durch den Arze sehr 
vorthellhafter Gebrauch gemacht werden. 
6) Wenn sich mit den übrigen Lebenszeschen das Vermögen zum Schlingen wleber eln- 
stelle, so giebt man zuvörderst elnige Tassen warmen Thee von Hollunder oder Chamillen 
und was sonst der Arze erwa verordnen möcher.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.