IV. Beßanblung eines im Kohlendampfe oder in anderer schaͤblichen
Luftart Erstickten.
Wer hier Huͤlfe leisten will, darf nicht vergessen, fuͤr sich selbst eluige Sorge zu era-
gen. In dieser Hinsicht muß:
a) die Luse in einem verschlossenen, mit Kohlendampse erfüllten Zimmer fosort durch
Oessuen der Fenster erneuert werden;
1.) in verschlossenen Kellern, welche mit durch gährende Dinge enewickelten, erstickenden
Luftarzen angefülle sind, und in verschütketen Gewölben, dle Luse durch Eingießen von fri-
schem kalcen Wasser, durch Essig oder durch salzlaure Dämpfe verbessere werden;
0 derjenige, wescher den Ersickten aus tiesen Gruben oder Kellern, nachdem man süe
Verbesserung der Luse, wie vorhin uncer b. bemerke worden, gesorge, herausholen soll, muß
die Lustbeschaffenheir mittelst eines an einer langen Scange befestigten, brennenden Lichtes
prüfen, indem, wo dieses ausgebet, auch kein Arhmen möglich Is.
Er muß einen in Essig oder verdünnten Salmiakgeist gecauchten Schwamm, oder da-
mit befeuchteles Tuch vor den Mund binden und die Kleider mie Wasser und Essig beneben;
er kann elwas Branntwein in den Mund nehmen, vorzäglich aber muß er einen Serlck an
seinen Kerper befestiget baben, mit welchem er, falls ihm erwas zustleße, gleich selbst ber-
ausgejogen werden könnre.
Was nun den Erstickten selbst anlangt, so ist
4) derseklbe vor allen Dingen in eine halb sitzende, halb liegende Stellung zu bringen
und aller beengenden Klcidungsstücke zu entledigen;
2) es passen bier dieselben Verfabrungsarten, die zu Wiederbelebung gewaltsam Er-
würgter angegeben worden, besonders Anwehen von kalter Lust, und wenn dieses nicht ge-
nige, fleiciges und sorglames Einblasen, kalte Umschläge auf den Kopf, Fußbäder, Relben
und Bürsten und laue Klystiere. Bel ausgerciebenem Halse und dunkelrotbem Gesichte,
Uderlässe u. s. w.
0) Ale Riechmittel sind bier besonders anzuwenden bel Erstickung durch saure Dämpfe,
J. B. von gährenden Dingen rc. flüchtiger Salmiakgeist, Zwiebeln., Mecrreciig 2c.
Bei bekäubenden und besonders bei saulen Dünskten, Esiig und Essig-Napbra.
4) Jnnerlich ist der Gebrauch des Salmiakgeistes in klenen Gaben, fünf bis sechs
Tropfen in Wasser, alle Halbe Wierrelstunden sehr nüczlich.