Contents: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Zeit zu Kriegsunternehmungen untuͤchtig seyn duͤrfte, dies 
konnte ihm wohl kaum verborgen seyn. Doch lebte er 
der festen Ueberzeugung, daß auch das russische Heer in 
keinem besseren Zustande sey. Ohne alle Nachricht von 
dem, was an den Ufern der Duͤna vorgegangen war, 
ohne Kunde, daß Marschall St. Cyr damals schon 
Polozk verlassen habe, gegen Ula gezogen sey, und zu 
seiner Unterstuͤtzung den Marschall Victor von Smo- 
lensk zu Hülfe gerufen habe, zählte der Kaiser im 
Gegentheil auf St. Cyr's unerschütterliche Stellung 
bei Polozk, so wie auf die Kraft des noch 25,000 Mann 
starken Heerhaufens unter Marschall Victor. Diesen 
dachte er zu Smolensk zu seiner Aufnahme bereit, und 
damit im Stande zu seyn, seinem Heere Wintergelager 
zwischen Dnieper, Düna, Bereczina anzuweisen. Auch 
Smolensk hoffte er behaupten und den Unterhalt seines 
Heeres aus den Magazinen von Miusk und Wilna 
sichern zu können. 
Als Napoleon aber für seine Person in Smolensk 
ankam (0. November), ward er sehr betroffen, weder die 
Schaaren Victors, noch vorbereitete Aufnahme zu fin- 
den, wohl aber Nachrichten über die Vorfälle an der Düna, 
und den Verlust von Witepök zu hören. Nun war nicht 
mehr an Winterquartiere zu denken, sondern an Fortse- 
tzung des schrecklichen Rückzuges. Das franzdsische Haupt- 
heer erreichte ohne weitere Gesechte Smolensk (Lom 0. bis 
11. November). Aber die Verpflegung aus ehemals hier 
angehäuften bedeutenden Magazinen fehlte. Die unor- 
dentlichste Verwaltung hatte statt gefunden. Kaum er- 
hielt man noch den nothigen Bedarf an Pulver und Blei. 
Der Nachtrab des Heeres unter Marschall Ney 
mußte bis Smolensk beinahe fortwährend blutige Ge-
	        
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