Full text: Gesetzsammlung für das Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt. Zweiundzwanzigster Jahrgang. 1861. (22)

1861. a 
Dreiecken entsteht, deren Spihe in der Hutztnt selbst, deren Basis aber in der Nähe 
der Flur= resp. Hauptabtheilungs-Gränze liegt. 
In den meisten Fällen und bei zusiennsiner Beachtung der Gestalt des aufzu- 
nehmenden Terrains ist mit der Messung sogenannter Vindelinien mittelst der Kette, 
dem Ruthenstabe und dem Winkelspiegel, an welche nöthigenfalls wiederum neue Zwi- 
schenlinien zu knüpfen sind, vollkommen auszureichen, wodurch nicht nur ein richtiges 
Resultat erzielt, sondern auch bei dem Austragen der so ausgeführten Messung nicht 
unerheblich an Zeit erspart wird. 
Im gebirgigen Terrain und bei Aufnahme von Waldpartieen 
muh die Anwendung eines möglichst vollkommenen Instrumentes eintreten. 
Da bei der großen Verschiedenarkigkeit des Terrains und der Mannigfaltigkeit der 
dadurch herbeigeführten Fälle specielle Vorschristen für die im Innern solcher Haupt- 
abtheilungen (Abschnitte) auszuführende Detail- Messung nicht süglich ertheilt werden 
können, so wird die Wahl der Messungs-Methode dem beaustragten Geometer selbst 
überlassen, jedoch im Allgemeinen bestimmt, daß die Aufnahme einzelner, oder mehrerer 
neben einander liegender, nicht breiter Feld—, Wiesen= oder anderer Grundstücke stets 
in der Weise — am besten vermiktelst parallel laufender Ueberschlagslinien in gleich grohen 
Distancen — erfolgen muß, dah auf Grund derselben die Berechnung der Flächengröße 
jedes Grundstücks nach den Originalmaßen vorgenommen werden kann; seiner daß 
ein ausgedehnter Gebrauch der Boussole vermieden, der Meßtisch aber mit Ausnahme 
bei der Aufnahme der Ortolage gar nicht in Amvendung gebracht werden soll. 
Behufs der Aufnahme der Ortschaften (Städle, Flecken und Dörfer), welche 
unabhängig von der betreffenden Feldflur und im Maßstabe 121000 zu bewirken ist, 
wird mittelst des Mehtisches ein Polygon, dessen Seiten mit der Kette oder halben 
Ruthe sorgsältigst gemessen werden, um den Ort gelegt. 
Von den Aufstellungspunkten werden durch WMisirlinien alle besonders hervorragen- 
den Punkte — wie Kirchthürme, Blitzableiter, Schornsteine, signalisirte Bäume im 
Orte, Hausccken und dergleichen — bestimmt. 
Ill dieses geschehen so arbeitet sich der Aufnehmer in den Ort hinein, indem 
er an das äußere Polygon anbindend, mit dem Meßisch die Richtung der Straßen und 
Gassen bestimmt, sich dann in den Nichtungslinien au schicklichen Punkten stationirt, 
von da aus nach den zu bestimmenden Objecten visirt, und zur Controlc die Entser- 
nungen mit der Kette mißt. Außerdem sucht er sich noch durch Gärten und Gehöfte 
vom äußeren Polygon her durchzuarbeiten, um Controle zu gewinnen.
	        
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