Full text: Das Gesetz über den Belagerungszustand nebst Abänderungsgesetz unter Berücksichtigung des Bayerischen Gesetzes über den Kriegszustand. (122)

164 8 9 und Abänderungsgesetz vom 11. Dezember 1915. 
Verordnungen berechtigt sind. Im übrigen wird auf Bem. VI1 
zu §# 4 verwiesen. 
Daraus ergibt sich, daß der Militärpolizeimeister, der Gehilfe 
des Festungskommandanten ist, nicht M. B. im Sinne des #& 9b 
ist. Ein lediglich von ihm ausgehendes Verbot ist kein Verbot 
aus & 9#b; die Ubertretung desselben unterliegt nicht der Be- 
strafung aus dieser Bestimmung (R.G. III vom 1. 7. 1915, 
Recht 1915 S. 516 Nr. 838, Pr. Verw. Bl. Bd. 37 S. 72 III, 
III vom 14. 10. 1915, Leipz. Z. 1915 S. 15923). Dasselbe gilt 
vom Garnisonältesten oder Garnisonkommandanten; auch er 
ist nicht Militärbefehlshaber (R.G. IV vom 8. 10. 1915, Entsch. 
i. Str. Bd. 49 S. 282 und IV vom 17. 12. 1915, Pr. Verw. Bl. 
Bd. 37 S. 263, J. W. 1916 S. 278). Über die vom R. G. hinsicht- 
lich des Garnisonkommandanten gemachte Ausnahme pvgl. 
ebenfalls Bem. VI, 1 zu # 4. 
Auch ein vom Reichskanzler erlassenes Verbot, Maschinen, 
die zur Herstellung von Kriegsbedarf dienen können, oder Teile 
von solchen auszuführen, ist kein Verbot im Einne des §# 9b, 
da es nicht etwa als vom Kaiser in Ausübung seiner Eigenschaft 
als M. B. im Sinne des B. Z. G. erlassen gelten darf; es ist viel- 
mehr ein von der Zivilverwaltung im gewöhnlichen verfassungs- 
mäßigen Wege erlassenes Verbot (R.G. II vom 12. 10. 1915, 
Pr. Verw. Bl. Bd. 37 S. 72 1). 
&Aus dem diesem Abschnitt vorangestellten Satz, der dem 
Wortlaut des # 9b entspricht, und aus dem Mangel einer ent- 
sprechenden Bestimmung im Gesetz folgt, daß der M. B. nicht 
berechtigt ist, sein Berordnungsrecht aus 8 9b allgemein oder 
im einzelnen Falle einer anderen Person oder Behörde zu 
übertragen: so auch R.G. V vom 20. 9. 1915 (Leipz. Z. 1915 
S. 1510/“), III vom 4. 10. 1915 (Leipz. Z. 1915 S. 15928, J. W. 
1916 S. 204 Nr. 2, Recht 1915 S. 611 Nr. 1124), IV vom 8. 10. 
1915 (Entsch. i. Str. Bd. 49 S. 282), V vom 9. 11. 1915 (Leipz. Z. 
1916 S. 1544), IV vom 17.112. 1915 (JW. 1916 S. 2782), II vom 
28. 12. 1915 (Recht 1916 S. 76 Nr. 102); auch Siebert (D. Str. Z. 
1915 S. 104); Conrad (Leipz. Z. 1915 S. 472). Daß das R. G.
	        
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