372 — Nr. 95 —
Verordnung.
(Vom 27. Dezemver 1915.)
Vorratserhebungen belreffend.
In Ergänzung unserer Verordnung obigen Betreffs vom 16. Februar 1915 (Gesetzes-
und Verordnungsblatt Seite 39) wird bestimmt, daß neben den Bezirksämtern auch die Kriegs-
Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums berechtigt ist, Auskunft über
die in der Bundesratsverordnung über Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 (Reichs-
Gesetzblatt Seite 54) in der Fassung der Bekanntmachungen vom 3. September und 21. Ok-
tober 1915 (Reichs-Gesetzblatt Seite 549, 684) bezeichneten Vorräte an Gegenständen des
Kriegsbedarfs und an Gegenständen, die zur Herstellung von Kriegsbedarfsartikeln dienen, zu
verlangen sowie zur Ermittelung richtiger Angaben die Einrichtung und Führung besonderer
Lagerbücher vorzuschreiben.
Karlsruhe, den 27. Dezember 1915.
Großherzogliches Ministerium des Innern.
von Bodman.
Dr. Schühly.
Verordnung.
(Vom 28. Dezember 1915.)
Die Arzneitaxe betreffend.
Auf Grund der §§ 80 Absatz 1 und 148 Ziffer 8 der Gewerbeordnung, des § 367
Ziffer 5 des Reichsstrafgesetzbuches und des § 134 des Polizeistrafgesetzbuches wird verordnet,
was folgt:
Die Apotheker und Besitzer von Handapotheken haben sich vom 1. Jannar 1916 an
bei der Berechnung der Preise für Arzneistoffe, Arbeiten und Gefäße nach den Bestimmungen
der durch Beschluß des Bundesrats vom 16. Dezember 1915 genehmigten „Deutschen Arznei-
taxe 1916“, die in amtlicher Ausgabe im Buchhandel zu beziehen ist, zu richten. Die §§ 32
bis 34 der Verordnung vom 11. September 1896, den Geschäftsbetrieb in den Apotheken
betreffend, in der Fassung der Verordnungen vom 23. März 1905 (Gesetzes= und Verordnungs-
blatt Seite 109) und vom 29. Dezember 1913 (Gesetzes= und Verordnungsblatt Seite 674)
bleiben aufrecht erhalten.
Karlsruhe, den 28. Dezember 1915.
Großherzogliches Ministerium des Innern.
Der Ministerialdirektor:
sterer.
r Dr. Schühly.