422. Ein Wunderzeichen zu Niederbobritzsch verkündet Unwetter.
(Moller, Pheatrum Freib. Chron. II., S. 271.)
Den 13. Aug. 1559 hat man zu Niederbobritzsch bei Freiberg
abends neben dem Monde eine große Menschenhand in den Wolken
gesehen, darüber ein Stern in Größe der Sonne, ohne daß derselbe
einen hellen Schein verbreitete. Die Hand ist im Verlauf einer halben
Stunde immer größer geworden, bis sie eines Tisches Breite erreicht,
darauf hat sie sich umgewandt und zugethan und ist jählings zerfahren,
als wenn sie stückweise herunterfiele. Den Tag darauf erhob sich in
der Umgegend ein starkes Unwetter mit Hagelstücken bis zur Schwere
von über 3 Pfund; dieselben waren teils rund, teils viereckig, mit
Zacken, wie Kreuze, Spangen und Rosen an Gürteln. Besonders
arg war das Wetter in Niederbobritzsch, wo die ganze Zeit der
Himmel voll Feuer stand, von dem auch etliche Klumpen herabfielen,
die viel Bäume und Büsche versengten und großen Schrecken verursachten.
423. Ein himmlisches Wunderzeichen zu Freiberg.
(Moller a. a. O. II., S. 277.)
Den 13. März 1562 hat man zu Freiberg des Nachts am
klaren Himmel einen weißen Kreis gesehn, der sich oft von einander
gethan und inwendig ganz feuerrot erschienen. Dabei haben lange
Strahlen rings umher gestanden, ziemlich dick und breit, doch oben
zugespitzt, die haben auf einander gestoßen. Zwischen den Strahlen
aber ist es aufgefahren wie Rauch und es hat die ganze Nacht hin-
durch geblitzt und geleuchtet. An etlichen Orten sind zugleich zwei
Regenbogen und darüber ein Kreuz, sowie auch auf der einen Seite
eine gebundene Rute und auf der anderen eine große Hand mit einer
Rute gesehen worden.
424. Himmlisches Wunderzeichen in Wiesenthal.
(Meltzer, Hist. Schneebergensis, S. 1155.)
Anno 1543 den 4. Juni hat man in Wiesenthal des Abends um
7 Uhr am hellen Himmel nachverzeichnete Wunder gesehen: Erstlich
einen langen Mann schwärzlich mit einem schwarzen und breiten Bart,
welcher den Kopf oft schnell hin und wider gewandt, daß man ein
zorniges Gemüt hat merken können. Dem ward ein Kranz gegeben,
und da er ihn empfangen, ist er vergangen. Darnach ist auf einem
hohen Fels ein anderer langer Mann gestanden, welcher einen langen,
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