Full text: Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1898. (25)

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an den Stellschrauben des Instrumentes, die andere Hälfte mit Hilfe der Lagerschrauben 
(auch Zug- und Druckschrauben genannt) au den Achsenträgern berichtigt. Die Prüfung 
ist nöthigeufalls mehrere Male bis zur vollständigen Beseitigung des Fehlers zu wieder- 
holen. (Bei der Aufstellung des Instruments zum Beobachten ist selbstverständlich die 
Vertikalachse nicht blos in der Richtung zweier Stellschrauben, sondern auch senkrecht zu 
dieser Richtung vertikal zu stellen.) 
II. Theodolit mit Alhidadenlibelle. 
a) Kollimationsachse. 
Die Berichtigung erfolgt hier wie oben bei I, a. 
b) Vertikalachse. 
Die Alhidadenlibelle wird wieder parallel der Verbindungslinie zweier Stellschrauben 
zum Einspielen gebracht und hierauf die Alhidade um 1800 gedreht. Die Hälfte des Aus- 
schlages ist an der Korrektionsschraube der Libelle, die andere Hälfte mittelst der Stell- 
schrauben wegzubringen. 
Wird nach vollständiger Erledigung dieses Punktes die Alhidade um 900 gedreht, die 
Libelle also rechtwinklig zur ersten Richtung gestellt, so wird nach Beseitigung des sich hier 
zeigenden ganzen Ausschlages durch die Stellschrauben des Instrumentes die Hauptachse der- 
selben vertikal (der Theodolit horizontal) gestellt sein. 
Die Prüfung ist, wie vorhin, nöthigenfalls einige Male zu wiederholen. 
e) Horizontalachse. 
Ist nach dem Vorhergehenden die Hauptachse vertikal gestellt, so wird durch eine mög- 
lichst große Kippung des Fernrohres, bei welcher der Mittelpunkt des Fadenkreuzes eine 
aufgehängte Senkelschnur oder vertikale Mauerkante nicht verlassen darf, die Horizontalität 
der Drehungsachse geprüft. Zeigt sich hiebei eine seitliche Abweichung, so ist dieselbe durch 
die Lagerschrauben der Fernrohrachse zu berichtigen. Einige wiederholte Versuche werden 
leicht zum Ziele führen. 
Soferne die Aufhängung einer Senkelschnur nicht thunlich erscheint, kann man auch 
einen hochgelegenen Punkt einstellen und denselben durch Niederkippen des Fernrohres auf 
eine unten befestigte horizontale Theilung (Meß= oder Nivellirlatte) projiziren. 
Wird nach erfolgtem Durchschlagen dieser Vorgang wiederholt und dabei ein anderer 
Projektionspunkt erhalten, so liegt der richtige Punkt in der Mitte der Verbindungslinie 
der beiden ersterhaltenen Punkte. Das Einstellen des richtigen Punktes und Aufkippen des 
Ferurohres zum Hochpunkte zeigt dann den ganzen Fehler, der wie vorher zu berichtigen ist.
	        
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