Begriff des Ma—
rodirens.
Fortsetzung.
Begriff der
Pluͤnderung.
(134)
Absiche, Miß brauch oder Nachlässigkeit verursacht worden ist, insofern ste eigenes Verms-
gen besitzt, zu ersezen, und zwar nach dem Reglementspreise, insofern niche nachgewiesen
werden kann, daß die Sache zur Zeit der Beschädigung einen geringern Werth gehabt
abe. .
h b.) Die zum Waffendienst angestellten Militairpersonen haben dieselbe Verbindlichkeit
auf sich, in Ansehung des ihnen zür Aufsicht, z. B. als Escorte, oder zur Bewachung
anvertrauten derartigen Eigenthums.
c.) Auch im Betreff der, den letzteren zum Gebrauche übergebenen, zu Grunde ge-
gangenen oder beschädigten Pferde, Armatur= und Montirungsstücken, findee diese Ver-
pflichtung zum Ersatz Statt, im Fall sie überführe werden, daß sie das Verderben oder
die Beschädigung des Stückes absichtlich oder durch dienstwidrigen Gebrauch desselben ver-
schuldet haben.
d.) Der geleistete Ersatz giebt jedoch einen Milderungsgrund der Strafe ab, welche
durch das Verderben oder Beschädigen des, einer Militairperson zur Aufsiche oder zum
Gebrauch, anvertrauten Staats-Eigenthums verwirke worden ist.
6. Marodiren und Plundern.
139. Jeder, welcher bei einem auf dem Kriegsfuße skehenden Theile der Truppen,
die durch die Waffengewalt den Bewohnern des In= oder Auslandes eingeslößte Furcht
benutzt, und ohne besondern Befehl, oder ausdrückliche Erlaubniß des Obern, solche Hab-
seligkeicen derselben sich zueignet, welche unter die gewöhnlichen unmittelbaren tebensbedürf-
nisse gerechnet werden, soll als Marodeur angesehen werden.
140. Oas Furterholen (Fouragiren) von Feldern oder Wiesen, oder aus Gärcen
oder Scheunen, wird, wenn solches im Kriege bei einem auf dem Kriegsfuße stehenden
Theile der Truppen (Art. 139.) und ohne besondern Befehl, oder ausdruckliche Erlaub-
niß des Vorgesetzten geschehen ist, dem Marodiren gleichgeachtet und bestraf'.
441. Wenn hingegen unker den im Arcikel 139. bemerkten Umständen, andre Hab-
seligkeiten der Landesbewohner, als die in den Artikeln 139. und 140. erwähnten Gegen-
stände weggenommen, oder abgenöthigee worden, wird dieses Verbrechen als Plünderung
angesehen und geahndet.
Erpressungen 142. Schildwachten, Sauvegarden oder Patrouillen, welche im Kriege Geld oder
durch Schild- · « «
:m2ch)ten,Sauve- Geschenke erpressen, sind nach Maasgabe des erpreßten Gegenstandes, als des Marodirens,
garden eder Pa- (Art. 139. und 140.) oder der Pluͤnderung (Art. 141.) schuldig anzusehen und zu be-
trouillen im
Kriege.
strafen.