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Abmagerung und hohes Fieber vorhanden (schwere Formen). Ausnahmsweise entwickeln
sich im Gefolge der Krankheit schleichend verlaufende Eiterungen an den Klauen, in den
Klauengelenken und im Euter, welche zu einer eitrigen Blutvergiftung führen können
(vergl. Nr. 17).
Auf Maul= und Klauenseuche ist namentlich zu achten bei Rindern und Schweinen
(§ 8). Liegen schwere Formen der Seuche vor, so darf der nicht als Tierarzt appro-
bierte Beschauer die Schlachtvieh= und Fleischbeschau nicht vornehmen (88§ 11, 31). Falls
die Feststellung der Seuche durch den beamteten Tierarzt zu erfolgen hat, darf die
Schlachtung nur unter der Bedingung gestattet werden, daß der Kopf mit der Zunge,
sowie die Fußenden zur Verfügung des beamteten Tierarztes unter sicherem Verschluß
in einem geeigneten Raume aufbewahrt werden (8 15). Der Polizeibehörde ist Anzeige
zu erstatten (§ 14). In allen Fällen sind die erkrankten Stellen, sowie wertlose Teile
(Klauen) unschädlich zu beseitigen. Kopf und Zunge sind freizugeben, wenn sie unter
amtlicher Aufsicht in kochendem Wasser gebrüht wurden (§ 35 Nr. 7). Der Beschauer
hat Hände und Arme sowie Kleidung und Schuhwerk gründlich zu reinigen; Kleidung
und Schuhwerk sind vor dem Betreten anderer Ställe zu wechseln (§ 16); vergl. auch
Anhang Nr. 2.
6. Die Lungenseuche.
Die Lungenseuche kommt nur beim Rindvieh vor; die Tiere zeigen im lebenden Zu-
stande folgende Krankheitserscheinungen: im Anfange tritt Fieber und ein kurzer, schmerz-
hafter Husten sowie etwas beschleunigtes und erschwertes Atmen auf; später besteht ein
fieberhaftes Allgemeinleiden, große Atemnot und schmerzhafter, dumpfer Husten.
Beim geschlachteten Tiere sieht man zunächst, jedoch nicht immer, eine gelbliche,
trübe, flockige Flüssigkeit aus der geöffneten Brusthöhle abfließen, ferner faserig-schwartige
Auflagerungen auf dem Brustfelle sowie Verklebungen desselben mit der kranken Lunge.
Es ist gewöhnlich nur der eine oder der andere Lungenflügel erkrankt und in diesem Falle
nicht lufthaltig, sondern fest und schwer. Die kranke Lunge fällt an der Luft nicht zu-
sammen und sinkt im Wasser unter. Bisweilen beschränkt sich die Erkrankung auf kleine,
nicht bis an die Oberfläche der Lungen reichende Entzündungsherde.
Durchschneidet man ein krankes Lungenstück, so erscheint die Schnittfläche bunt ge-
färbt (marmoriert). Das zwischen den einzelnen Lungenläppchen gelegene Bindegewebe
ist stark verbreitert und in gelblich= oder grauweiße, das Lungengewebe netzartig durch-
ziehende, bis zu 8 mm breite Streifen umgewandelt. Die zwischen diesen Streifen
liegenden Lungenteile zeigen stets verschiedene, teils hochrote bis schwarzrote, teils gelb-
liche, teils graue Färbung. Einzelne kleinere und größere Herde können auch trübe,
glanzlos, abgestorben und von einer mehr oder weniger derben bindegewebigen Kapsel