— 168 —
liches Haar ist, und graue, gelbliche oder grünliche Knoten, etwa von Hirsekorn= bis
Erbsengröße, und größere Entzündungsherde hervorruft.
Auf die Fleischbeschau findet die Bemerkung zu Nr. 24 (Hülsenwurm) sinngemäße
Anwendung.
28. Die Leberegel.
In den Gallengängen und in der Gallenblase von Schafen und Rindern kommen
häufig blaitförmige Würmer (Egel) vor, welche, wenn in größeren Mengen vorhanden,
eine krankhafte Veränderung der Gallengänge und auch der Leber zur Folge haben
können. Eine kleinere, lanzettförmige Art der betreffenden Schmarotzer kommt bei
Schafen, selten bei Rindern, Schweinen und Ziegen vor.
Auf die Fleischbeschau findet die Bemerkung zu Nr. 24 (Hülsenwurm) sinngemäße
Anwendung.
29. Die Räude der Schafe.
Die Schafräude wird durch kleine spinnenartige Tierchen (Milben) verursacht, welche
zwischen den Oberhautschuppen leben, Blut und Lymphe saugen und dadurch eine Haut-
krankheit, den Räudeausschlag, erzeugen.
Die Erkennungszeichen sind folgende: Die Tiere äußern lebhaftes Juckgefühl. Das
Wolloließ erscheint uneben, indem im Anfang einzelne Wollstapel von hellerer Farbe
aus der Oberfläche des Wollpelzes hervortreten. Später entstehen größere unregelmäßige
Flecken, besonders am Rumpfe (Rücken), welche mit kurzer, abgeriebener verfilzter Wolle
und mit Schorfen bedeckt sind. An den erkrankten Stellen findet man grauweiße bröck-
lige Schorfe und Borken, auch wohl rötlichgelbe Verdickungen, oberflächliche Eiterungen
und Faltenbildung der Haut.
Auf Räude ist namentlich zu achten bei Schafen und Ziegen (§ 8). Ist das Schlacht-
tier mit Erscheinungen der Räude behaftet oder solcher verdächtig, so ist die Schlachtung
zwar zu gestatten, jedoch, sofern eine Feststellung der Seuche durch den beamteten Tier-
arzt noch nicht stattgefunden hat, nur unter der Bedingung, daß die ganze Haut zur
Verfügung des beamteten Tierarztes unter sicherem Verschluß in einem geeigneten Raume
aufbewahrt wird (§ 15). Der Polizeibehörde ist Anzeige zu erstatten (88 14, 32).
Das Fleisch ist genußtauglich (§ 40).
III. Andere Erkrankungen und Mängel.
30. Die Wassersucht.
Am lebenden Teiere beobachtet man schmerzlose, teigige, Fingereindrücke an-
nehmende, nicht vermehrt warme Anschwellungen an den abhängigen Körperstellen (Kopf,