Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1903. (69)

Lehrziel. 
Verteilung 
des Unter- 
richtsstoffs. 
— 22 — 
2. Globus, Karten und gute Anschauungsmittel sind auf allen Stufen planmäßig 
zu benutzen. Der Vortrag hat sich bezüglich der Namen und Zahlen auf das Nötigste 
zu beschränken; die letzteren sind stark abzurunden und durch fortgesetzte Vergleichungen 
zugleich zu erläutern und einzuprägen. Auf den Umfang des geographischen Wissens 
(vergl. die Bem. zu § 29,2) ist weniger Wert zu legen als auf Verständnis der Zu- 
sammenhänge und sichere Beherrschung der fest eingeprägten Elementarkenntnisse. 
3. Mechanisches Abzeichnen von Landkarten mit Wiedergabe unnötiger Einzelheiten 
hat zu unterbleiben, dagegen sind die Schüler bis Obertertia öfters im Entwerfen von 
einfachen Kartenskizzen (mit oder ohne Vorlagen) nach gegebener Anweisung zu üben. 
Uaturkunde und Chemie. 
d 27. Botanik: Kenntnis des natürlichen Systems, insbesondere der wichtigsten 
Familien der einheimischen Blütenpflanzen, einiger Sporen= und der wichtigsten aus- 
ländischen Nutzpflanzen. Das Notwendigste aus der Morphologie und Physiologie der 
Pflanzen. 
Zoologie: Uberblick über das System der Wirbeltiere und wirbellosen Tiere. 
Bekanntschaft mit der Lebensweise und Verbreitung der für den Menschen wichtigsten 
Tiere wie mit dem Baue des menschlichen Körpers. 
Mineralogie: Kenntnis der wichtigsten Kristallformen, der chemischen Zusammen- 
setzung, geologischen und technischen Bedeutung der wichtigsten Mineralien. Ausreichende 
Bekanntschaft mit der Gesteinslehre. 
Chemie: Bekanntschaft mit den Grundgesetzen, den wichtigsten Elementen und 
deren hauptsächlichsten, besonders anorganischen Verbindungen. 
8 28. Sexta: 2 Stunden. 
Besprechung von vorliegenden, einfach gebauten Blütenpflanzen, dabei Entwickelung 
der botanischen Grundbegriffe. (Sommer.) 
Besprechung der Wirbeltiere, vorzugsweise der warmblütigen, nach vorgezeigten 
Exemplaren oder Abbildungen. (Winter.) 
Quinta: 2 Stunden. 
Besprechung vorliegender Blütenpflanzen von schwerer erkennbarem Baue. Ent- 
wickelung der Begriffe: Art, Gattung und Familie aus dem in Sexta und Quinta be- 
sprochenen Materiale. (Sommer.) 
Besprechung der Wirbeltiere, besonders der wechselwarmen, nach vorgezeigten Exem- 
plaren oder Abbildungen. (Winter.)
	        
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