Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1912. (78)

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(5) In den Fällen, in denen nach der Zivilprozeßordnung die vollstreckbare 
Ausfertigung nur auf Anordnung des Vorsitzenden erteilt werden darf, wird 
sie bei einer Urkunde des Gerichtsschreibers auf Anordnung des Amtsgerichts 
erteilt, das die Urkunde verwahrt. 
3. Im § 39 Nr. 1 werden die Worte „die Beglaubigung von Abschriften, die 
Aufnahme von Protesten und“ gestrichen. 
4. Der § 41 wird aufgehoben. 
5. Im § 43 werden hinter den Worten „gerichtliche Beurkundung“ die Worte 
„bder eine Beurkundung durch den Gerichtsschreiber“ eingestellt. 
6. Der § 45 Absatz 1 erhält folgende Fassung: 
Wird einer der Beteiligten durch eine öffentliche Behörde vertreten und 
beziehen sich die Erklärungen auf ein in Sachsen liegendes Grundstück, so ist 
für die Beurkundung auch der Beamte zuständig, der von dem Vorstande 
der zur Vertretung berufenen Behörde oder von der vorgesetzten Behörde 
bestimmt ist, wenn es sich handelt 
1. um einen Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, das Eigentum 
an dem Grundstücke zu übertragen, 
2. um die nach § 873 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs zur Bindung 
der Beteiligten erforderliche Beurkundung der Erklärungen. 
Vor demselben Beamten kann bei gleichzeitiger Anwesenheit der Be- 
teiligten die Auflassung des Grundstücks erklärt werden und er kann auch 
diese beurkunden. 
7. Der § 66 erhält folgenden Absatz 3: 
Die Vorschriften der Absätze 1, 2 gelten auch für Protokolle des Gerichts- 
schreibers. 
Artikel II. 
Im § 13 des Gesetzes, die Ausführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs vom 
18. August 1896 und des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche von dem- 
selben Tage betreffend, vom 18. Juni 1898 (G.= u. V.-Bl. S. 193) wird 
a) hinter den Worten „vor einem deutschen Notar“ eingeschaltet „oder vor jedem 
Gerichtsschreiber eines sächsischen Amtsgerichts“; 
b) folgender Absatz 2 hinzugefügt: 
Der Gerichtsschreiber soll das Geschäft nur vornehmen, soweit es ihm 
von der Dienstbehörde übertragen worden ist. Die Übertragung wird vom 
Justizministerium geregelt. 
69“
	        
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