Schluß. 193
muß es ein sehr befriedigendes Gefühl gewähren und Jedem zum
freudigen Aufblick zu seinem königlichen Herrn veranlassen, wenn
er sich sagt, daß auch er zu einem Volke sich zählen kann, welchem
in der deutschen Staatenfamilie diese hohe Bedeutung zukommt,
und dessen Staatsbau allen Stürmen der Zeit widerstanden hat.
Bayerns Fürsten aus dem erhabenen Hause Wirtels-
bach theilten schon seit vielen Jahrhunderten Freud und Leid
mit dem treuen bayerischen Volke und lenkten nach dem Rath-
schlusse und unter dem Beistande Gottes die Schicksale dieses
Volkes zum Wohle und Glücke desselben; auch unseres gegen-
wärtigen vielgeliebten Königs größte Sorge geht dahin, sein
Volk zu einem frommen und glücklichen zu machen. Wer dieses
erwägt, der wird sich gewiß stets mit innigster Liebe zu seinem.
Vaterlande und zu seinem königlichen Herrn hingezogen fühlentz
er wird sich aber eben so gewiß auch der schönen Hoffnung
hingeben können, daß unser Bayern mit seinen Einrichtungen,
gepflegt von einem so hochsinnigen Könige, sich gewiß immer
besser und schöner gestalten wird, wenn Jeder strebt, desselben
würdig zu sein, wenn echter Glaube und christliche Frömmig-
keit immer festere Wurzeln fassen, wenn nicht toller Wahnsinn
sich und Andere ins Verderben stürzt; denn — daran dürfen
wir nicht zweifeln — die Zustände werden immer besser, wenn
nur wir besser werden.
Wir sind Bayern. So lasset uns dieses Namens würdig
beweisen durch brüderliche Einigkeit untereinander, durch wech-
selseitige Hochachtung, Liebe und Unterstützung, durch Anhäng-
lichkeit und Liebe zu unserem theueren Vaterlande, durch Ehr-
erbietung, Liebe und Vertrauen zu dem geliebten Könige, dem
erhabenen Herrscherhause und zu den Obrigkeiten, durch willi-
gen, freudigen Gehorsam gegen die Landesgesetze, überhaupt
durch pünktliche Beobachtung aller Pflichten christlicher Unter-
thanen und durch wahre Gottesfurcht und echt christlichen
Sinn und Wandel; dann wird Gott uns und unser Vater-
land durch uns segnen.
Der Herr wolle stets des bayerischen Staates
Wohlfahrt und Glück fördern und Bayerns König
und Volk bis in die fernsten Zeiten hinaus segnenl
Heinisch, G. F., Geschichte Bayerns. 2. Aufl. 13