reise Apfel und Birnen je ein Ei ab.
Nach 8— 10 Tagen kriecht aus dem
Eihl eine Raupe, die sich an irgend einer
n Stelle in die Frucht einbohrt. Hier
bvoerzehrt sie zuerst die Apfelkerne,
W J dann frißt sie sich in einem gewun-
denen Gange durch das Fleisch des
Apfels, sucht eine Rindenritze und ver-
puppt sich dort. Eine Verminderung
der Raupen ist nur durch das Ver-
nichten des Fallobstes zu erzielen.
3. Der Brenner, ein Rüsselkäfer, legt
sein Ei in die Blütenknospen. Die Made zerfrißt das Herz der Knospe. Die
Blütenblätter vertrocknen dann, sehen wie verbrannt aus und bilden eine gewölbte
Decke, unter der sich die Larve verpuppt.
72. Obstbaumpflege.
Jeder Obstbaum bedarf, wenn er tragfähig erhalten werden soll, aufmerk-
samer Pflege. Dahin gehört zunächst, daß sleißig Jagd auf die Raupennester
gemacht wird. Im Herbste muß die Krone regelmäßig von dem überflüssigen
Holze und den saftraubenden „Wasserschossen“ befreit werden. Die durch das
Absägen entstandenen Aststellen bestreiche man mit heißem Teer, da sonst der Ast
und mit ihm der Stamm leicht faul wird. Im Sommer oder Herbste kratze man
den Stamm ab, damit er von der alten, trocken gewordenen Rinde und den Flechten
befreit werde, die den schädlichen Insekten Schlupfwinkel bieten. — Ein schlimmer
Feind der Obstbäume ist der kleine Frostspanner. Er kriecht im Oktober aus
der Puppe. Das Weibchen kann nicht fliegen. Es hat verkümmerte Flügel.
Langsam kriecht es am Baume empor, um oben seine 200—300 Eier abzusetzen.
Um dies zu verhindern, bestreicht man den Baum mit Kalk, der in Rindsblut gelöscht
ist. Auch Teerringe oder mit Insektenleim bestrichene und um den Baum ge-
legte Bandstreifen leisten
„hier gute Dienste. Ein
naundrer gefährlicher Feind
Ffbder Apfelbäume ist die
5 Blutlaus. Sie bildet
weiße, flockige Uberzüge
an Ast und Zweig. Wenn
W. man sie zerdrückt, hin-
Frostwanner. terläßt sie einen blut—
1. Raupe. 2. Weibchen. 3. Männchen. oten Flekl. Dee varuen,
kriechen, überdauern den Winter. Sie sitzen in den Rissen und Wunden des
Stammes. Man zerreibe deshalb die Larven im Frühlinge mit einem Lappen
und pinsele alle Risse und Wunden des Baumes bis an den Wurzelhals mit
einer Lysollösung (100 g Lysol auf 10 1 Wasser) aus. — Da, wo die Rinde wäh-
rend des Safttriebes im Frühlinge verwundet worden ist, entstehen leicht Brand
und Krebs, wodurch Rinde und Holz leiden. Um sie zu beseitigen, schneidet man
die schadhaften Stellen aus und bestreicht die Schnittwunden mit heißem Teer.
— Häufig tragen die Obstbäume auch nicht, weil es ihnen an Nahrung fehlt. In
solchem Falle umgrabe man im Herbste den Baum in einem Umkreise von 2—3 m
und dünge den Boden mit Jauche und verrottetem Kuh= und Pferdedünger.
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