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jedem der Stifte befindet sich auf einer Holzplatte e# (e'c“) ein Messingsäulchen
über e und c (e“ und c), das mit dem Leitungsdrahte verbunden ist. Für ge-
wöhnlich ruht der Hebel, durch eine Feder gehoben, in der Lage wie bei Schlüssel
k“. Dann ist der Strom unterbrochen, da die Batterie b“ nur mit einem Pole
der Leitung verbunden ist. Drückt man dagegen den Kuopf nieder (wie bei k),
dann ist durch den Stift unter Knopf k die Verbindung des Stromes zwischen
Batterie b und Leitung hergestellt; die negative Elektricität fließt durch d und 2
nach P in die Erde ab, und die positive Elektricität geht durch c k L, e d-
und 2/; dadurch aber wird der Elektromagnet 2 in Thätigkeit gesetzt. 4) Die
Schreibvorrichtung setzt sich zusammen aus dem Elektromagnet 2 (2°) und einem
durch Gewichte in Bewegung gesetzten Räderwerke. Durch das Räderwerk werden
2 Walzen gedreht, zwischen denen ein Papierstreifen liegt, der durch Umdrehung
der Walzen fortbewegt wird. Uber dem Elektromagnet befindet sich ein Anker,
woran ein zweiarmiger Hebel mit dem einen Arme befestigt ist. Der andre Arm
trägt oben einen spitzen Stift. Sobald nun um den Elektromagnet ein Strom
geht, zieht er den Anker und mit ihm den an ihm befestigten Arm abwärts und
hält ihn so lange fest, als eben der Strom andauert. Der andre Arm des Hebels
hebt sich gleichzeitig in die Höhe und drückt mit dem Stifte gegen den abrollenden
Papierstreifen. Hier zeichnet er einen Punkt oder Strich, je nachdem der Strom
nur einen Augenblick oder längere Zeit anhält. Diese Striche und Punkte werden
zu Zeichen zusammengesetzt. —. — K. —a..i . . .s.e — .r.
109. Multiplikator. Wenn man die Schließungsdrähte einer galvanischen Kette wage-
recht über oder unter eine Magnetnadel führt, so wird die Nadel von ihrer Richtung ab-
gelenkt. Diese eigentümliche Wirkung des galvanischen Stroms wird noch bedeutend ver-
stärkt, wenn man einen mit Seide übersponnenen Leitungsdraht in zahreichen Windungen
über und unter der Magnetnadel herumführt. Man nenunt eine solche Vorrichtung „Mul-
tiplikator“. Durch ihn lassen sich galvanische Ströme von geringster Stärke nachweisen.
110. Magnctelektrische Ströme. Schiebt man den Pol eines Magnets in eine Rolle
von übersponnenem Kupferdrahte, dessen beide Enden mit einem Multiplikator verbunden
sind, so zuckt die Magnetnadel. Entfernt man den Magnet, so zuckt sie abermals. Diese
Zuckungen sind die Folge von ganz kurzen elektrischen Strömen, die im Drahte entstanden
sind. Ein Magnet ruft in benachbarten und geschlossenen Leitern jedesmal
in dem Augenblicke, wo er sich ihnen nähert oder von ihnen entfernt wird,
elektrische Ströme hervor. Man nenunt sie magnetelektrische Ströme. Wenn wir ein
Stück weiches Eisen vor einem Magnetpole, der sich in einer mit einem Multiplikator ver-
bundenen Kupferdrahtrolle befindet, hin und her schwingen, so zuckt die Nadel ebenfalls.
Bei Annäherung des Eisens wird nämlich der Magnetismus des Pols verstärkt, bei der
Entfernung geschwächt. Dieser Wechsel in der Zu= und Abnahme des Magnetismus aber
ist es gerade, der die elektrischen Ströme in dem Kupferdrahte hervorruft. Sowohl bei
Annäherung als auch bei Entfernung des Eisens entsteht ein magnetelektrischer Strom in
dem Drahte. Auf diesen Strömen beruht das Geheimnis des Telephons.
111. Das Telephon oder der Fernsprecher. (S. Abb., obere Fig. — Längs-
— durchschnitt, untere Fig. — äußere Ansicht.) Er
n besteht aus einem Absende= und einem Empfangs-
« Xwerkzeuge.JndasAbfendewerkzeugwird hinein-
gesprochen, an das Empfangswerkzeug legt man
das Ohr. Beide Werkzeuge sind aber vollkommen
» L gleich gebaut und können sowohl zum Hinein—
1—64„A sprechen als auch zum Hören gebraucht werden.
#1— In jedem Werkzeuge findet sich ein stabförmiger
!r⅞ — Stahlmagnet (C), der an dem einen Ende durch
S#cdie Schraube d befestigt wird, an dem andern
—.GGWaber mit einer Kupferdrahtrolle gg umgeben ist.
— — Die beiden Enden dieses Kupferdrahtes gehen
spszz nach den Klemmschrauben hh und sind mit eben-