Landesbigliothek.
zurzeit 40 000 A. Neben dem Bücherkauf kommen
als weitere regelmäßige Arten der Erwerbung der
Austausch von Druckschriften und die Abgabe von
Freiexemplaren in Betracht. Ein Druck-
schriftenaustausch besteht gegenüber zahl-
reichen ausw. wissensch. Vereinen und gegen-
über verschiedenen ausw. z. T. außerd. staatl. Beh.
und Anst. und parlament. Körpersch., zusammen
zurzeit gegenüber mehr als 300 Stellen. Das von
der L. als Gegengabe zu versendende Tausch-
material wird ihr von dem w. Geschichts= und
Altertumsverein, von der Histor. Kommission, von
w. Beh. und Anst. und von der Ständekammer
zur Verfügung gestellt. Die Abgabe von Frei-
exemplaren, auf § 17 des Ges. über die Preß-
freiheit 30. 1. 1817 beruhend, aber auch schon in
der Stiftungsurkunde 11. 2. 1765 vorgesehen, liegt
nicht dem Verleger, sondern dem Drucker ob,
der verpflichtet ist, von jeder von ihm gedr. Schrift,
abges. von Formularen, Visitenkarten u. dgl. so-
wie von solchen amtl. Dr., deren Inh. geheim zu
halten ist, ein Fr. für die L. an das Bezirksamt
des Druckorts und in St. an die Stadtdir. oder
an die L. selber zu liefern und zwar unent-
geltlich. Doch ist die L. durch Min KSchErl.
29. 3. 99 und 20. 2. 04 ermächtigt, bei Dr., deren
Ladenpreis mehr als 30 4 beträgt, dem Buchdr.
auf Verlangen 4 des 30 MA übersteigenden Be-
trags des Ladenpr. zu vergüten. Die Fr. bringen
der L. eine schätzenswerte Bereicherung. Und wenn
auch vieles davon außerhalb des Rahmens ihrer
Anschaffungsgrundsätze fällt, so handelt es sich da-
bei doch um Dokumente des w. Schrifttums, deren
vollzähl. Sammlung durchaus angezeigt erscheint.
Neben den gen. 3 Arten der Erwerbung spielen
noch Geschenke und seit 1904 zuf. der vom
Min KSch. mit Schr. an das Staatsmin., die einz.
Min. und das Präs. d. ständ. Ausschusses vom
19. 7. 04 getr. Einleitung auch Ueberweisun-
gen von solchen auf der L. fehlenden Druckschr.
eine gew. Rolle, die von Beh. und Anst. aus ihren
Beständen ausgeschieden werden. Die Erwer-
bungen werden zum gr. Teil gebunden. Ungeb.
bleiben Dissertationen, Programme, Broschüren
u. a. wenig begehrte Schriften sowie die kleine
flugschriftenartige, auf dem Freiex.-Weg einl.
Literatur. Diese ungeb. DrSchr. werden in Papp-
kapseln verwahrt. Die für das Binden der Zu-
gänge einschl. der Reparat. und Kaps. verfügb.
jährl. Summe beträgt 3zZt. 16 000 . Eine große
Rolle spielt die Katalogisierung der
Schriftwerke. Diese werden einmal in die Fach-
kataloge, die Inventarcharakter haben und
Standortsk. fsind, somit der Einteilung und An-
ordnung des BBestands (s. u.), jedoch von 2. K.
abges. ohne Trennung nach d. Format, entsprechen
und demgem. mit wenig. Ausnahmen eine formelle
alphabet. Anordnung aufweisen, außerdem aber,
von den Handschr. und ein paar andern Fällen
abgesehen, auch in den alph. Generalk. ein-
getragen, der den Bestand an Dr. nicht nach
Fächern, sondern in einem durchlauf. Alph.
von Verfassernamen und sonst. formellen Ord-
nungswörtern aufführt und zahlreiche in den
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Fachk. nicht zu findende Verweisungen enthält.
Dazu kommen noch die Sachk. oder Realin-
dizes, die den Bestand der einz. Fächer nach sach-
lichen Gesichtspunkten und entspr. sachl., unter sich
wieder alph. geordneten Stichw. verzeichnen, jedoch
erst für einen Teil der Fächer zu Gebote stehen, so
daß hier noch eine umfangreiche Aufgabe vorliegt.
Die K. sind nur in schriftl. Form vorhanden,
abges. von dem 1891 abschl. gedr. K. der histor.
Handschr. und dem gedr. K. der Musik-Kodizes des
16. und 17. Jahrh. Die wichtigeren neuen Er-
werbungen werden jede Woche in der Freitags-
nummer des Staatsanzeigers veröffent-
licht. Der gedr. Zuwachs des I. 1912/18 betrug
einschl. der ungeb. Schr. rund 12 100 Nrn. Der
gesamte Bestand der B. an Drucken um-
faßt nach dem Stand vom 31. März 1913 rund
202 350 ungeb. Schr. und rund 400 900 geb. Bände.
Darunter ist die aus 4599 Bänden best. In-
kunabelnsammlung und die einzigartige,
nach dem gegenwärt. Stand aus 8098 B. besteh.
Bibelsammlung hervorzuheben. Dieser Be-
stand zerfällt, von der sog. kleinen w. Literatur
und den Hofinkun. abgesehen, in 84 Abt. (Fächer),
innerh. deren die Druchschr. nach 3 Formaten ge-
trennt, im übr. aber ohne weitere, einzig und allein
bei dem Fach der Biblia zu findende, Unterabt.
alph. nach Verfassernamen und sonst. formellen
Ordnungswörtern, in 4 Fällen (Akademika, Deduk-
tionen, Familienpredigten, Zeitungen) alph. nach
geograph. und andern mehr sachl. Ordnungsw. und
in 1 Fall (Biblia) chronol. geordnet sind. Eine ein-
gehendere, künstl. und beengende Systematisierung
ist vermieden. Zu den Dr. und den dabei mitgerech-
neten Kupferwerken kommen als weitere Teile
der B. die Karten, 2887 Nr., die Musikalien,
4294 Nr. und die Handschriften, 5500 Nru.
Eine Art Spezifikum bildet die Sammlung w.
Pläne und Ansichten und w. Bildnisse,
deren es gegenwärtig 3503 und 4353, zus. 7856
sind. Die Musikalien gehören zum Fach der
Schönen Künste, die gen. anderen Teile aber
bilden bes. und zwar von den Hofhandschr. abges.
im ganzen 18 Fächer, die sachl. alph. bzw. chronol.
angeordnet und, von den Plänen und Bildn.
abges., in verschied. Formate eingeteilt sind. Was
dic Benützung der B. betrifft, so find lite-
rarische Nachforschungen im Büchergebäude
nur in bes. Ausnahmefällen gestattet. Dagegen ist
der Katalogsaal allen mindsts 17 J. alten ge-
ordneten Personen ohne weiteres, der Lese-
saal den gleichen Personen unter Lösung und
Vorzeigung einer unentgeltl. Benützer-
karte zugänglich. In den Lesesaal wird nicht
nur alles, was nach Hause entliehen werden kann,
verabfolgt, sondern es werden in ihn auch kost-
bare Werke eher als nach Hause gegeben. Er
enthält sodann eine frei benützbare Nachschlage B.
Auch werden in ihm die neuesten Nummern der
lauf. Zeitschr. und die geb. Neuheiten je 1 Woche
lang zur Einsicht ausgestellt. Außerdem ist Ge-
legenheit gegeben, etwaige Anschaffungswünsche in
ein zu diesem Zweck aufliegendes Buch einzu-
tragen. Im Katalogsaal können die K. be-