Wohltätigkeitsanstalten und ereine.
finanz. Beihilfe zu fördern. — I. Die # Jugend-
erziehung 1 i. a. haben sich zur Aufgabe gemacht
die in einer Reihe von Ole. besteh. Rettungs-
und Erziehungs V., die zum Teil den BezWohltV.
angegliedert sind, ferner einige dem ganzen Lande
dienende V., nämlich: der Württ. Frauenverein
für hilfsbedürftige Kinder, sowie der Ev. und der
Kath. Kinderrettungsverein und der Kleinkinder-
rettungsverein, sämtl. in Stuttgart. Eine Zu-
sammenfassung der Bestrebungen auf diesem Ge-
biet bildet der 1908 ins Leben getretene Landes-
verband für Jugendfürsorge in W. Mit der Ver-
lorhung und Erziehung noch nicht schul-
i
pflichtiger Kinder befassen sich außer örtl.
Veranstaltungen (Säuglingsheime, Säuglings-
horte, Kindermilchküchen, Krippen, Kleinkinder-
pflegen), das Kinderheim mit Säuglingsheim in
Waiblingen und dem Säuglingshort in Tübingen,
die Kleinkinderrettungsanstalt in Korntal Oll.
Leonberg (evang.), die Kleinkinderashyle „St. Jo-
seph“ in Baindt OA. Ravensburg und „St. Jo-
seph“ in Hürbel Ol. Biberach (beide kathol.), das
Kinderheim des Versorgungshauses in Kirchheim
u. T., die Kleinkinderanstalt Walddorf O. Tübin-
gen, Zweiganstalt den Gustav-Werner-Stiftung
zum Bruderhaus in Rentlingen. — Für schul-
pflichtige Kinder bestehen neben örtlichen
Einrichtungen (Knaben= und Mädchenhorte,
Ferienhorte und -kolonien, Kinderküchen, Hand-
fertigkeitschulen) und den staatl. Waisenhäusern in
Stuttgart (für ev. Knaben), Markgröningen Ol.
Ludwigsburg (für ev. Mädchen) und Ochsenhausen
(für kath. Knaben und Mädchen) eine Reihe
von Rettungs= und Erziehungsanst., welche
durch die private Wohlt. ins Leben gerufen worden
ind. Zu nennen sind als evang. Anst.: die
tettungsanst. Augustenhilfe in Ebingen OA. Ba-
lingen, die Rettungsanst. Wilhelmshilfe in Göp-
pingen, die Erziehungsanst. in Herbrechtigen Ol.
Heidenheim, die Kinderanst. Karlshöhe in Lud-
wigsburg, die Rettungsanst. Paulinenpflege in
Kirchheim u. T., die Rettungsanst. Korntal Ol.
Lconberg, die Rettungsanst. in Lichtenstern O-.
Weinsberg, die Rettungsanst. Sophienpflege in
Lustnau O. Tübingen, die Schülerabteil. der Ret-
tungsanstalten in Oberurbach und Schönbühl Oll.
Schorndorf, die Rettungsanst. Wilhelmspflege in
Plieningen AOll. Stuttgart, die Rettungsanst. in
Stammhcim Oll. Calw, die Rettungsanst. in
Tempelhof OA. Crailsheim, die Erziehungsanst.
in Tuttlingen, die Rettungsanst. Paulinenpflege
in Winnenden Oll. Waiblingen, die Erziehungsan-
stalten der Gustav-Werner-Stiftung zum Bruder-
haus in Reutlingen (Reutlingen, Alpirsbach, O-.
Oberndorf, Göttelfingen und Rodt, beide Ol-.
Freudenstadt) und das Konfirmandenhaus Mar-
tinshaus in Altshausen OA. Saulgau. — Schul.
pflichtige Kinder katholischen Be-
kenntnisses nehmen auf: Erziehungsanstalt
St. Vinzentiuspflege in Donzdorf O. Geislingen
(Mädchen), Kinderrettungsanst. Marienpflege in
Ellwangen (Knaben und Mädchen), Kommuni-
kantenanst. St. Kanisiushaus in Schw. Gmünd
(Knaben und Mädchen), Rett.= und Erziehungs-
anstalt St. Franziskus in Heiligenbronn Gde
885
Sulgen O. Oberndorf (Mädchen), Erziehungs-
und Unterrichtsanst. St. Annapflege in Leutkirch
(Mädchen), Rettungsanst. St. Josephspflege in
Mulfingen O. Künzelsau (Knaben), Erziehungs-
und Unterrichtsanst. Piuspflege in Oggelsbeuren
OA. Ehingen (Knaben), Rettungs- u. Erziehungs-
anstalt St. Antonius in Salzstetten OA. Horb
(Knaben), Rettungsanst. St. Konradihaus in
Schelklingen O. Blaubeuren (Knaben), Er-
ziehungs= und Unterrichtsanst. St. Elisabethen-
pflege in Schönebürg O. Laupheim (Mädchen).
Israelitische Waisen erhalten unentgelt-
liche Erziehung in der Vansenangt. Wilhelmspflege
in Eßlingen. Für schulentlassene Knaben
und Mädchen sind an manchen Orten Lehr-
lingsheime und Lehrlingshorte, Jünglings= und
Jungfrauenvereine gegründet worden; gefährdete
oder verwahrloste Mädchen finden Aufnahme in
den evang. Rettungsanst. in Leonberg, Oberenfin-
gen und Oberurbach und in der kath. Rettungs-
anst. „zum Guten Hirten“ in Untermarchtal
OA. Ehingen, Knaben in den schon erwähnten
Rettungsanst. Schönbühl (ev.) und Schelklingen
(kath.). Das neu errichtete Fürsorgeheim Heiden-
heim dient der gewerbl. Ausbildung von schulentl.
ev. Knaben, bes. von Fürsorgezöglingen, die 1. 12.
12 eröffnete Anstalt „St. Gebhardihaus Rettungs-
anst. Hegenberg“ Gde Liebenau Oll Tettnang,
ist zu landwirtsch. Beschäftigung kathol. Zöglinge
bestimmt. — II. Die Erwerbs= und Berufs-
bildung von gesunden armen Knaben
erleichtert die Gustav-Werner--Stiftung zum
Bruderhaus in Reutlingen, wo in eigenen Werk-
stätten Lehrl. als Schlosser, Eisendreher, Modell-
schreiner, Former, Möbelschreiner, Schneider und
Schuhmacher ausgebildet werden. Auch besteht
dort eine bes. Abteilung für Verkrüppelte, in
welcher ein Kartonage= und Duütengeschäft,
sowie eine Rohrsesselflechterei betrieben wird.
Die Ausbildung von Mädchen haben sich
außer örtlichen Veranstaltungen mancher Art
(Haushaltungsschulen und kurse, Wanderkochkurse,
Industrieschulen) zur Aufg. gemacht der Schwäb.
Frauenverein in Stuttgart, die evang. Dienst-
botenschule Paulinenheim in Stuttgart, die kathol.
Mägdebildungsanst. St. Notburga in Untermarch-
tal OA. Ehingen und die kathol. Erziehungsanst.
in Bonlanden Oll. Leutkirch. — III. Auf dem Ge-
biet der ½ Beschäftigung Arbeitsloser 1 erhalten
die aus öff. Mitteln unterhaltenen 4 Landarmen-
anstalten, s. Armenwesen, und die Wanderarbeit-
stätten, s. d., eine wertvolle Ergänzung durch die
verschiedenen Anst. der Gustav-Werner-Stiftung
zum Bruderhaus in Reutlingen, sowie durch die
Arbeiterkolonien in Dornahof OA. Saulgau und
in Erlach OA. Backnang. — IV. 1 VBerforgung
Leidender. 1 Eine geordnete Verpflegung
und zweckmäß. Versorgung der Kranken
in den einzelnen Gden wird angestrebt durch die
Errichtung von Krankenpflegestationen sowie durch
die Bereitstellung von Krankenpflegekästen, sog.
„Charlottenpflegen“. Die Unterstützung armer
Kranker des ganzen Landes haben sich zur Aufgabe
gemacht der Verein für kranke Landleute, der
Freibettenverein und der Verein für künstliche