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Adolf Günther, Streik, Aussperrung und Boykott.
des Kammergerichts, scheinen freilich dem Streikpostenstehen aus Gründen der öffentlichen Sicher-
heit und Ruhe eın Ende bereiten zu wollen.
Die grossen Kämpfe haben sich indessen ziemlich ungehindert von Gesetzgebung, Recht-
sprechung und Verwaltung abgewickelt. Eine gedrängte statistische Betrachtung muss sıch auf
Deutschland beschränken. Später als andere Länder hat Deutschland die Streiks und Aussperrungen
zum Gegenstand regelmässiger amtlicher Beobachtung (seitens des Kaıs. Stat. Amts) gemacht.
Gelegentlich (besonders hinsichtlich der Statistik der sogenannten ‚‚iriedlichen‘“ Lohnbewegungen)
sind wir auf die ergänzende Darstellung der Generalkommission der freien Gewerkschaften
Die (unter dem gemachten methodischen Vorbehalt) grundlegenden Zahlen sind die
angewiesen.
folgenden; die Mitteilungen über den Erfolg oder Misserfolg der Bewegungen sind, weil nicht
einwandfreier Natur — insbesondere ist die Rubrik ‚‚teilweiser Erfolg‘ einigermassen zweifelhaft —
vorsichtig aufzunehmen.
Streiks.
Jahr
1903
1904
1905
1906
1907
1908
1909
1910
1911
1912
Streiks
2510
Irgendwelche sichere Schlüsse auf Umfang und Intensität der Lohnkämpfe, auf ihren Erfolg,
Zahl
der
been-
deten
1374
1870
2403
3328
2266
1347
1537
2113
2566
Davon
Im
betr.
Jahre
be-
gonnen
31
38
45
10
13
94
37
90
70
115
sn
Zahl der
be-
troffenen
Betriebe
«vOO
10321
14481
16246
13092
474
4811
8276
10640
«255
Zahl der
hier Be-
schäftigten
198636
273364
‘76984
686539
445165
199371
253831
374038
594860
887041
Angaben über die im betreffenden Jahre beendeten Streiks.
Höchstzahl Forderungen betrafen ‘Von den Streiks hatten
der gleich- der ge- n Ar- Son- | xall teil- |
ne zwungen Lohn beits- stires nr . weisen zeinen
Streiken- Feiernden zeit | | Krfolg Erfolg Krfolg
den
85603 13811 | 1247 | 372 | 9285| 300 | 444 | 630
113480 0788 1779 | 614 |1359 | 449 685 (33
408145 12015 2451 | 849 | 1744 | 528 971 904
272218 24433 3386 | 1284 | 2201| 613 | 1498 | 1217
192430 10594 2238 | 776 | 1084 | 373 330 | 963
08392 405 1144 | 260 | 5901 206 | 437 | 04
96925 10130 1349 | 300 | 745 | 283 920 | 734
156680 12228 2014 | 570 [1061| 419 308 | 786
217809 20356 2549 | 896 | 1444| 497 | 1186 | 883
406314 11093 | 2742 | 1155 \1391 | 415 | 1001 | 1094
auf ihre Gründe lassen sich heute, wo wir erst eine etwa zehnjährige Reihe aufstellen können, noch
nicht ziehen. In etwas höherem Masse ist dies hinsichtlich der Aussperrungen der Fall, während
dıe Boykottbewegungen aus leicht verständlichen Gründen der Statistik zunächst noch nicht
recht zugänglich sınd.
Die Zatlder Aussperrungen war 1905 und 1906 sehr beträchtlich gewesen, sie sank
1907 und 1908 bedeutend, um 1910 mit 1115 Fällen ın 10834 Betrieben ıhr Maximum zu erreichen
und 1911 und 1912 wieder erheblich zy sinken. Von 306 613 in diesen Betrieben Beschäftigten waren
1910 zeitweilig 214 129 ausgesperrt, 1911 von 300 953 immer noch 138 354, 1912 von 143 907 nur
Im Jahre 1910 übertrafen die Aussperrungen (dank der Bauarbeiteraussperrung)
mehr 74 780.
die Streiks erheblich.
«Ö Aussperrungen mit 352753 Ausgesperrten in
1903 :
1904 : 120
1903 : 254
1906 : 298
1907 : 246
1908 : 177
1909 : 115
1910 : 1115
IYy1l : 232
1912 : 324
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253 760
118 669
177 1039
81 167
43 718
22 924
214 129
138 554
14 780
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1115
3 899
2 780
9 287
1 758
1 749
10 834
1 933
2 558
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Im übrigen entwickelten sich die Aussperrungen folgendermassen:
| 714 Betrieben